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Unaxis geht an österreichischen Herausforderer

Die österreichischen Herausforderer: Kovats (rechts) und Pecik an der Unaxis-GV am 26. April 2005. Keystone

Die Unaxis-Gründerfamilien verkaufen ihre Anteile an die österreichische Beteiligungs-Firma Victory, die bereits Hauptaktionärin des Technologie-Konzerns ist.

Damit endet ein seit Jahresbeginn tobender Übernahmekampf um den Konzern, der für 2004 rote Zahlen ausgewiesen hat.

An der Generalversammlung Ende April haben der Verwaltungsrat und die Gründerfamilien Anda und Bührle einen Etappensieg errungen. Nun treten die Familien den Rückzug an.

Sie verkaufen ihren Anteil am Technologie-Konzern Unaxis an die österreichische Beteiligungs-Gesellschaft Victory von Ronnie Pecik und Mirko Kovats.

Unaxis ist aus dem ehemaligen Oerlikon-Bührle-Konzern hervorgegangen und gilt seit Monaten als angeschlagen. Im Jahr 2000 war Oerlikon-Bührle in Unaxis umbenannt worden. Aus dem Waffenproduzenten wurde ein Technologie-Unternehmen.

Seit Jahresbeginn versucht Victory die Kontrolle über Unaxis zu gewinnen. Mit dem Verkauf der Familienaktionäre geht nun ein monatelanger Übernahmekampf zu Ende. Die Familien Anda und Bührle und die IHAG-Familienholding hielten etwas über 20% an Unaxis.

Keine Angaben zum Preis

An der GV vom 26. April hatte Pecik gedroht: «Ich komme wieder». Damals konnte er lediglich 16,4% der Stimmen einbringen. Inzwischen ist der Anteil von Victory jedoch stark gewachsen. Wie hoch genau das Paket von Victory am 26. April gewesen war, wird eine so genannte Übernahme-Kommission (UEK) bis spätestens Ende Juni publizieren.

Die UEK ist eine Bundesbehörde, die allgemeine Grundsätze definiert und für die Einhaltung der Bestimmungen über die öffentlichen Kaufangebote besorgt ist. Sie veröffentlicht im Zusammenhang mit dem Machtkampf um Unaxis Empfehlungen. Sie prüft die Beteiligungs-Verhältnisse und somit die Angebotspflichten. Diese Pflicht käme dann zum Tragen, wenn Victory ihre Beteiligung über 50% ausbauen würde.

Ausserordentliche GV noch im Juni

Victory hatte am 25. April verlauten lassen, sie strebe 51% an Unaxis-Aktien an. Die österreichische Beteiligungs-Gesellschaft hat bereits in einem ersten Schritt rund 7% der Anteile von den Gründer-Familien übernommen. Der verbleibende Anteil gehe auf Victory über, sobald gewisse Bedingungen erfüllt seien.

Die Parteien rechnen damit, dass die Transaktion bis spätestens am 20. Juni abgeschlossen sei. Ende Juni soll dann die ausserordentliche Generalversammlung stattfinden.

Die neuen Grossaktionäre von Victory können nun ihr Versprechen einlösen, Unaxis nach ihren Vorstellungen zu entwickeln. Nach eigenen Angaben hielt Victory bisher rund 40% an Unaxis.

swissinfo und Agenturen

Seit Jahresbeginn versucht Victory, die Kontrolle über Unaxis zu gewinnen.
Am 11. Februar erwirbt Victory eine 12%-Beteiligung. Die Ihag hält 21,5%, die ZKB 11,26%.
Am 23. Februar erhöht Victory die Beteiligung auf 21,6%.
5. April: Victory hält laut Unaxis einen Stimmrechts-Anteil von 16,4%.
25. April: Victory lässt verlauten, sie strebe 51% an.
26. April: Etappensieg der Gründerfamilien an der ordentlichen GV.
28. April: Die Übernahme-Kommission (UEK) eröffnet ein Verfahren, wegen Prüfung einer Angebotspflicht.
13. Mai: Die UEK veröffentlicht im Zusammenhang mit dem Machtkampf eine erste Empfehlung.
23. Mai: Die Familien Anda und Bührle treten den Rückzug an: Sie verkaufen an Victory.
Ende Juni: Voraussichtliche ausserordentliche GV.

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