Was ist das Kyoto-Protokoll?
Das Kyoto-Protokoll will die Emissionen sechs wichtiger so genannter Treibhausgase beschränken. Diese spielen eine Rolle bei der Klimaerwärmung.
Den weitaus grössten Anteil an Treibhausgasen hat in der Schweiz das CO2 mit 83 Prozent.
Das Kyoto-Protokoll wurde 1997 an der dritten UNO-Klimakonferenz verabschiedet. Geregelt werden sollen die Ausstösse von Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), teilhalogenierten Kohlenwasserstoffen (HFC), perfluorierten Kohlenwasserstoffen (PFC) und Schwefelhexafluorid (SF6).
8% Reduktion in der Schweiz
Für die einzelnen Industrieländer wurden im Kyoto-Protokoll individuelle Reduktionsziele festgelegt. Die Schweiz und die EU-Länder sollen ihren Ausstoss bis zum Zeitraum von 2008-2012 um 8& gegenüber 1990 verringern.
Für die Schweiz ergibt dies eine Reduktion von 53,2 Mio. Tonnen Treibhausgasen im Jahr 1990 auf rund 49 Mio. Tonnen pro Jahr.
Für die mittel- und osteuropäischen Länder wurden 5 bis 8%, für Japan 6 und für die USA 7% festgelegt. Allerdings haben sich die USA mit dem weltweit grössten Ausstoss an Treibhausgasen mittlerweile vom Protokoll verabschiedet. Dies stiess vor allem in Europa auf Unverständnis und kritik.
Entwicklungsländer wurden im Kyoto-Protokoll vorerst nicht verpflichtet, ihre Emissionen einzuschränken.
USA stehen abseits
US-Präsident George W. Bush hatte im März letzten Jahres das Protokoll abgelehnt. Er begründete dies mit unzumutbaren Schäden für die Wirtschaft seines Landes.
Das Inkraftreten des Protokolls ist dadurch aber nicht gefährdet. Dazu ist die Ratifizierung von 55 Vertragsparteien nötig.
Darunter müssen sich Industrieländer befinden, die 1990 für mindestens 55% der von ihnen verursachten CO2-Ausstösse verantwortlich waren. Die USA könnten das Protokoll auch noch zu einem späteren Zeitpunkt verabschieden.
Potente Unterschriften
Bis Mitte August haben Japan, Tschechien, die Slowakei, Rumänien, Norwegen, Island, Lettland und die EU das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Kanada hat seinen Willen kundgetan.
swissinfo und Agenturen
Hauptquelle der CO2 Emissionen ist der Verkehr mit 31%
Wohngebäude: 21%
Industrie: 18%
Landwirtschaft: 12%
Dienstleistungsbetriebe: 11%
Abfalldeponien: 5%
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch