Schnee aus der Eismaschine gegen den Klimawandel
Der Klimawandel macht Schnee auch in den Alpen zur Mangelware. Die Skistationen reagieren mit Kunstschnee. Die Fotos von Marvin Zilm dokumentieren, wie schwere Baumaschinen und eine riesige Schneemaschine kaputte alpine Landschaften in Zermatt in Skiparadiese verwandeln.
Knapp dreissig Jahre ist es her, da begannen die Skistationen in den Voralpen damit, mit Schneekanonen die Pisten zu beschneien und versuchten so teilweise erfolgreich die Konkurse der Skilifte abzuwenden. Die Umweltschützer versuchten ebenfalls teilweise erfolgreich die Schneekanonen zu verhindern.
Mittlerweile ist der Klimawandel weiter fortgeschritten und die Gletscher sind weiter zurückgeschmolzen. Seit zwanzig Jahren sezten die alpinen Wintersportorte im grossen Stil Schneekanonen ein. Österreich und Italien machten es vor, die Schweiz zog nach. Fachleute schätzen, dass es in den Alpen mehr als 19’000 Schneekanonen gibt.
Die Maschinen haben einen klaren Nachteil: Sie funktionieren nur bei Temperaturen unter null Grad. Doch die technologische Entwicklung steht nicht still. Seit 2008 ist in Zermatt ein so genannter «All Weather Snowmaker» in Betrieb. Die Maschine ist in der Lage, selbst bei Temperaturen von 30 Grad Schnee zu produzieren.
Sie stammt aus Israel, ist 11 Meter hoch, 30 Tonnen schwer und wurde ursprünglich für die Kühlung südafrikanischer Diamantenminen entwickelt. Sie arbeitet ähnlich wie ein Kühlschrank und produziert in den Minen als Abfallprodukt Schnee. Von da weg war der Weg zur Maschine gegen Schneemangel nicht mehr weit.
Die Bilder des Zürcher Fotografen Marvin Zilm zeigen, wie die Maschine bereits im sonnigen Frühherbst Schnee produziert und welcher Aufwand dazu nötig ist.
(Bilder: Marvin Zilm, 13 Photo; Text: Andreas Keiser, swissinfo.ch)
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