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Zehn Solarpreise verliehen

Montage grosser Sonnenkollektoren: In Oberburg entsteht ein 100%-ig solarbeheiztes Mehrfamilien-Gebäude. Keystone

Der 16. Schweizer Solarpreis ist diese Woche von der Solar Agentur an zehn Personen, Gebäude und Anlagen verliehen worden.

Der Solarpreis möchte zum Gebrauch von erneuerbarer Energie und zum sparsamen Umgang motivieren.

Für Massnahmen zum Energiesparen hat die Solar Agentur Schweiz am Donnerstag im aargauischen Windisch zehn Personen, Gebäude und Anlagen mit dem 16. Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Die Preisträger seien «Pioniere der Nachhaltigkeit».

Die Preise der Solar Agentur Schweiz wurden für Bauten vergeben, die bis zu 330% Eigenenergie-Erzeugung aufweisen und den Überschuss ans Stromnetz verkaufen. Strenge Minergie-Vorgaben sowie neuartige Fenstergläser und Solarthermie zum Kühlen von Bürogebäuden wurden ebenfalls mit Solarpreisen bedacht.

Bei konsequenter Umsetzung der Minergie-Bauten könne ohne Mehrkosten die Jahresleistung eines Kernkraftwerkes substituiert werden, sagte Gallus Cadonau, Geschäftsführer der Solar Agentur. Diese Bauten könnten ohne Zusatzkosten 30% mehr Energie aus der Gebäudehülle erzeugen.

Kloster und Bio-Bauernhof ausgezeichnet

In der Kategorie «Persönlichkeiten und Institutionen» überreichten Vertreter der Solar Agentur dem Kloster Baldegg, Kanton Luzern, den Preis. Diego Fischer in Yverdon, Kanton Waadt, und die Firma Sputnik Engineering AG der Ingenieurschule Biel wurden für ihre entwickelten Produkte ausgezeichnet.

Das Alterswohnhein «Sur Falveng» in Bündnerischen Domat/Ems, eine Siedlung in Wil, St. Gallen, und ein Zweifamilienhaus in Uetikon am See, Kanton Zürich, erhielten den Preis für «Neubauten und Bausanierungen».

Eine Auszeichnung ging auch an das neue Hauptgebäude der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) in Dübendorf.

Der Landwirtschaftsbetrieb Aeberhard in Barberêche, Freiburg, und die Pension «Val Tuoi» in Guarda, Graubünden, wurden in der Kategorie «Energieanlagen für erneuerbare Energien» gewürdigt.

Der Solarpreis wurde auch für das sanierte Gebäude der Berner Kantonalbank in Thun verliehen.

Die Gewinner des Schweizer Solarpreises sind übrigens automatisch für den Europäischen Solarpreis nominiert. Das Europäische Solarpreisgericht tagt jeweils im Herbst und wählt die Europäischen Solarpreisträger.

swissinfo und Agenturen

30% der Schweizer Stromproduktion entfallen auf Wasserkraftwerke mit Stauseen,
25% stammen aus Flusskraftwerken,
40% aus Kernkraftwerken,
2% aus «neuen» erneuerbaren Energiequellen.

Mit der Wasserkraft besitzt die Schweiz einen traditionsreichen erneuerbaren Energieträger.

Aber auch «neue» erneuerbare Energien wie Sonne, Holz, Biomasse, Geothermie und Wind werden zunehmend wichtiger für die Energieversorgung.

Die schweizerische Energiepolitik sieht vor, den Anteil des aus erneuerbaren Energien produzierten Stroms bis zum Jahr 2030 um 10% des heutigen Stromverbrauchs zu erhöhen.

1990 lancierte die «Arbeitsgemeinschaft Solar 91 für eine energieunabhängigere Schweiz» – heute: Solar Agentur Schweiz – den Schweizer Solarpreis.

Im Rahmen dieses nationalen Projekts wurden Gemeinden, Privatunternehmen und Einzelpersonen aufgefordert, Solaranlagen zwischen 1 kW und 1 MW zu planen und zu bauen.

Zum 700-jährigen Jubiläum der Schweizer Eidgenossenschaft und im Beisein des damaligen Bundesrats und Energieministers Adolf Ogi wurde am 4. Oktober 1991 erstmals der Schweizer Solarpreis verliehen.

Der erste Europäische Solarpreis wurde im Oktober 1994 in Wien vergeben.

Heute wird der Solarpreis auf europäischer Ebene in Zusammenarbeit mit den Eurosolar-Verbänden und «Energie pour le Monde» in Paris verliehen.

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