Vor kaum 50 Jahren generierte die Industrie noch die Hälfte des Schweizer Volkseinkommens. Heute sind viele Fabriken geschlossen, doch die grosse Ära des Industriezeitalters hat immer noch einen Einfluss auf Landschaft und Lebensweise der Schweiz.
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Weil die Schweizer Landschaft einer grossen landwirtschaftlichen Entwicklung nicht eben förderlich war, führte dies zu einem florierenden Handwerk. Daraus entstanden ab dem 19. Jahrhundert zahlreiche Industriebetriebe. Gefördert wurde die Industrialisierung durch die zentrale Lage in Europa und durch das Fehlen einer Aristokratie, die in vielen anderen Ländern die Initiative von Privaten ausgebremst hatte.
Es gab sogar genügend Rohstoffe: Bis 1860 war die Schweiz autark. Das ganze Land war überzogen von Minen für Mineralien und Metalle wie Eisen, Blei, Zink und Gold. Den Energiebedarf deckten Holz, Kohle und Wasser.
Das Ende des Bergbaus kam mit dem Aufkommen der Eisenbahn – importierte Rohstoffe wurden billiger. Doch dies erlaubte es der Schweizer Industrie auch, mit ihren Produkten ausländische Märkte zu erobern. Weil sie vom Zweiten Weltkrieg verschont geblieben war, rangierte die Schweizer Industrie noch in den 1960er-Jahren unter den zehn wichtigsten weltweit.
Die Bilder stammen aus dem Buch «Die industrielle Schweiz – vom 18. ins 21. Jahrhundert», 2011 vom Architekten und Pionier der Industrie-Archäologie Hans-Peter Bärtschi herausgegeben. Falls nicht anders angegeben, stammen die Fotos von ihm.
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«Wir müssen heute etwas unternehmen, sonst haben wir bald einmal nichts mehr», sagt Hans-Peter Bärtschi. Der Architekt aus der Zürcher Stadt Winterthur, einer der europäischen Pioniere der Industrie-Archäologie, kämpft seit 30 Jahren für die Rettung von Zeugen der grossen industriellen Ära der Schweiz. «Ich bin zwischen der Giesserei Rieter, der Lokomotiven-Fabrik und dem Eisenbahn-Stellwerk aufgewachsen.…
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