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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Gewinne – Rückenwind von US-Börsen

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt ist angesichts sehr positiver Vorgaben aus Übersee am Freitag mit Gewinnen in den Handel gestartet. Der Leitindex Dax gewann 0,29 Prozent auf 5.954,62 Punkte. Der MDax stieg um 0,83 Prozent auf 8.015,59 Punkte, der TecDax gewann 1,00 Prozent auf 748,80 Punkte.
Die Wall Street hatte am Vortag für kräftigen Rückenwind gesorgt. Nach dem Bekenntnis der chinesischen Zentralbank zu ihren europäischen Staatsanleihen waren die wichtigsten US-Indizes um etwa drei Prozent gestiegen. Der Future auf den US-Leitindex legte seit dem Xetra-Schluss um 0,57 Prozent zu. Auch der Nikkei-225-Index in Tokio schloss fest. Stratege Ben Potter von IG Markets sprach von einer «bemerkenswert verbesserten Stimmung» an den Märkten. Das wiederum stärke die Risikolust von Anlegern. Am Nachmittag stehen noch Konjunkturdaten aus den USA an, von denen insbesondere das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen die Kurse bewegen könnte.
DEUTSCHE POST PROFITIEREN VON HOCHSTUFUNG
Etwas fester zeigten sich mit plus 0,88 Prozent auf 12,080 Euro die Aktien der Deutschen Post . JPMorgan hob die Titel auf die «Analyst Focus List» und beliess die Einstufung auf «Overweight» mit einem Kursziel von 19,50 Euro. Analyst Damian Brewer sieht auf Drei-Jahres-Sicht Potenzial über sein Kursziel hinaus, und zwar nicht alleine wegen der zyklischen Erholung, sondern dank struktureller Veränderungen.
Im Mittelfeld des Leitindex lagen die Aktien von Daimler mit einem Plus von 0,31 Prozent auf 40,060 Euro. Der Autobauer hatte die Wachstumsziele seiner Autosparte bekräftigt. Der Konzern rechnet bei Mercedes-Benz Cars im zweiten Quartal mit einem höheren Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) als im ersten Quartal. Ausserdem soll Daimler den Plan verfolgen, bis 2015 pro Jahr 300.000 Autos in China zu bauen. Etwa 200 Millionen Euro will der Autobauer einem Bericht zufolge in eine Fabrik in China mit einer Produktionskapazität von 100.000 Motoren im Jahr investieren.
MAN AN DER DAX-SPITZE
Um 1,74 Prozent auf 70,05 Euro legten die Papiere des Nutzfahrzeug- und Motorenherstellers MAN zu. Damit lagen sie an der Spitze des Dax. Finanzvorstand Frank Lutz hatte in einem Interview mit der französischen Zeitung «Les Echos» gesagt, dass MAN in diesem Jahr etwa 50.000 Lastwagen und damit rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr verkaufen will. Bislang sei das Unternehmen nur von einem Zuwachs von mehr als 20 Prozent ausgegangen. Lutz geht ferner davon aus, dass bis 2012 oder 2013 etwa 80.000 Lastwagen pro Jahr verkauft werden. Damit wäre wieder der Stand aus dem Jahr 2006 erreicht.
Die Aktien der Deutschen Bank verbuchten nach der Dividendenausschüttung nur optisch Kursverluste. Sie gaben um 0,69 Prozent oder 0,341 Euro auf 49,030 Euro nach, lagen aber bereinigt um die Ausschüttung von 0,75 Euro je Aktie im Plus. Börsianer verwiesen neben den guten Wall-Street-Vorgaben auch auf Nachwirkungen der Hauptversammlung vom Vortag. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte an seinem Ziel eines Vorsteuergewinns von zehn Milliarden Euro bis 2011 ebenso festgehalten wie an einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent.
BMW GEGEN DEN TREND IM MINUS
Der chinesische Partner von BMW , Brilliance China Automotive Holdings, erwartet einem Bericht zufolge eine Zunahme beim Verkauf von BMW-Luxusmodellen um 30 Prozent in diesem Jahr. Dieser positiven Nachricht steht entgegen, dass ein US-Zulieferer angeblich über Engpässe klagt und BMW dadurch bei Modellen der 3er und 7er Serie in Lieferrückstände geraten ist. Die BMW-Papiere reagierten gegen den Trend mit einem Abschlag von 0,30 Prozent.
Mit einem Plus von 0,08 Prozent notierten die Titel von Siemens in etwa um den Vortagswert. Händler erwähnten mit Blick auf die Papiere einen Artikel in der «Financial Times». Demnach plant das Unternehmen, in den kommenden drei Jahren rund drei Milliarden Euro in den BRIC-Staaten zu investieren./chs/ck

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