Buh-Rufe für abgekämpfte Whitney Houston in Berlin
(Keystone-SDA) Berlin – Da halfen auch die bunte Lichter-Show und die bombastische Musikanlage nicht: Für Whitney Houston war ihr Konzert in der Berliner O2-Arena – drei Tage nach ihrem nur leicht verunglückten Zürcher Auftritt – ein trauriges Fiasko.
Vor fast 10’000 Zuschauern gab die Soul-Diva in Berlin am Mittwochabend nach über elf Jahren wieder ein Live-Konzert in Deutschland. Aber mit krächzender, abgekämpfter Stimme war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Mehrmals nahm sich die 46-Jährige minutenlange Auszeiten und rülpste einmal sogar versehentlich ins Mikrofon. Viele Zuschauer quittierten die bizarre Darbietung mit Buh-Rufen und Gelächter, Hunderte verliessen die Halle vorzeitig.
Dabei hatte der Abend für die Amerikanerin eigentlich gut angefangen. Als sie mit schwarzem Leder-Kostüm und in grellem Scheinwerferlicht die Bühne betrat, empfing sie das Berliner Publikum begeistert mit frenetischem Jubel.
Auch die ersten Songs und Tanzeinlagen brachten Stimmung in die kühl wirkende Multifunktions-Halle. Viele Fans standen von ihren Sitzen auf und freuten sich sichtlich auf die von Houston angekündigte «fantastische Show» und die Vorstellung ihres neuen Albums «I Look To You».
Die Stimmung kippte auf dramatische Weise, als «The Voice» – diesen Titel bekam Houston von Fans und Kritikern einst wegen ihrer einzigartigen Stimme – zu den ersten Balladen ansetzte. Heiser und schwer atmend arbeitete sie sich an Welthits wie «Saving All My Love For You» oder «I Will Always Love You» ab, die sie nur verkürzt zum Besten gab.
Beruhigend schlug sich die Sängerin dann mit der Hand auf die Brust. Und griff stark schwitzend immer wieder zu einer Flasche Wasser. Zumindest Houstons Laune blieb die ganze Vorstellung über gut: «I love you», rief sie dem Publikum mehrfach zu.