Blocher trennt sich von Ems-Chemie
Der neue Bundesrat Christoph Blocher hat seine bisherige Mehrheits-Beteiligung an der Ems-Chemie an seine vier Kinder übertragen.
Damit will er seine Interessen als Unternehmer und Bundesrat glaubwürdig entflechten.
Der neue Bundesrat Christoph Blocher hat seine bisherige Mehrheits-Beteiligung an der Ems-Chemie an seine vier Kinder übertragen.
Damit wolle er seine Interessen als Unternehmer und Bundesrat glaubwürdig entflechten.
Er sei nun weder führungsmässig noch als Eigentümer direkt oder indirekt mit der Ems-Chemie verbunden, teilte Blocher am Mittwoch nach der ausserordentlichen General-Versammlung mit.
Rechtlich hätte Blocher nicht so weit gehen müssen: Für die Bundesräte besteht keine Offenlegungspflicht ihrer Beteiligungen. Wie sie ihr Vermögen anlegen, gilt als Privatsache.
Früher als erwartet
Blocher hatte die Eigentums-Übertragung von rund 73% an der Ems-Chemie bereits vor den Bundesratswahlen in Aussicht gestellt, wollte sich aber ursprünglich Zeit lassen bis spätestens Frühjahr 2004. Nun habe man sich kurzfristig einigen können, betonte der neue Justizminister.
Der Direktbesitz von 13% an Ems sowie die Emesta Holding seien durch Schenkung und Verkauf zu je gleichen Teilen an seine vier Kinder übertragen worden, so dass diese nun mit je 3,25% an Ems und mit je 25% an Emesta beteiligt seien. Die Emesta ihrerseits hält 60% an der Ems-Chemie.
Neue Unternehmensleitung besiegelt
Bestätigt wurden an der General-Versammlung zudem die Wahl von Blochers Tochter Magdalena Martullo-Blocher als neue Konzernchefin sowie die Wahl von Dieter Klug als künftiger Verwaltungsratspräsident.
Er gilt als unternehmerischer Weggefährte Blochers. Klug hatte vor einem Jahr «aus Altersgründen» die Leitung der Maschinenfabrik Netstal abgegeben. Er bleibt aber im Verwaltungsrat der Netstal.
Damit hat Blocher seine bisherige Doppelrolle als operativer Leiter und VR-Präsident getrennt. Neu im Verwaltungsrat Einsitz nimmt zudem Albert Reich, Leiter der Sparte Ems-Grivory.
swissinfo und Agenturen
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch