Das Rote Kreuz engagiert sich für das Klima
Das Rote Kreuz und der Rote Halbmond wollen ihr Engagement gegen den Klimawandel verstärken. Das beschlossen die Delegierten der nationalen Gesellschaften in Genf.
Zum Abschluss der 30. Internationalen Rotkreuz-Konferenz am Freitag kam es auch zu einer Vereinbarung zwischen Israeli und Palästinensern über die palästinensischen Ambulanzen.
«Wir haben zu lange gewartet, bis wir unsere Kräfte im Kampf gegen Aids gesammelt haben», sagte die südafrikanische Konferenz-Präsidentin Mandisa Kalako-Williams. «Nun wollen wir verhindern, dass sich dieser Fehler beim Kampf gegen den Klimawandel wiederholt.»
Die Ärmsten seien von den drohenden klimatischen Veränderungen am stärksten betroffen, sagte Generalsekretär Markku Niskala zum Abschluss des fünftägigen Treffens. Innert Jahresfrist sei die Zahl der Naturkatastrophen auf rund 900 gestiegen. Das bedeute einen Anstieg von 25%.
Vereinbarung zwischen Israeli und Palästinensern
An der Konferenz trafen Vertreter Israels und der Palästinenser eine Vereinbarung über die palästinensischen Ambulanzdienste. Erstmals überhaupt dürfen fünf Ambulanzen des palästinensischen Roten Halbmonds in Ostjerusalem eingesetzt werden.
Auch der Transport von kranken Palästinensern in Spitäler in Jerusalem wurde geregelt. Die neuen Bestimmungen treten sofort in Kraft.
Krisenmanagement verbessern
Im Zentrum der Beratungen standen ferner Fragen des internationalen Krisenmanagements. Vielenorts müsse die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen verbessert werden, befanden die Delegierten.
Der Schweizer IKRK-Präsident Jakob Kellenberger hatte sich schon im Vorfeld der Tagung für eine engere Kooperation stark gemacht. «Immer häufiger sind die Länder gezwungen, gleichzeitig an mehreren Fronten gegen Probleme zu kämpfen», sagte Kellenberger. Als Beispiele nannte er die Landflucht, das ungeplante Wachstum von Städten, die Armut, der Kampf um natürliche Ressourcen und bewaffnete Konflikte.
Diese Herausforderungen seien zu gross für eine Regierung oder eine einzelne Organisation. «Wir müssen uns deshalb für neue Lösungen engagieren und mit anderen zusammenarbeiten», sagte Kellenberger.
swissinfo und Agenturen
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltweit die wichtigste Gruppierung von humanitären Organisationen. Man spricht oft einfach vom «Roten Kreuz».
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung setzt sich aus drei voneinander unabhängigen internationalen Organisationen zusammen.
Es sind dies das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie 186 anerkannte nationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften.
Die Internationale Rotkreuz-Konferenz findet alle vier Jahre statt.
In Genf trafen sich vom 26. bis 30. November 1500 Delegierte aus 186 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie Vertreter aus 194 Ländern und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
Die 30. Konferenz fand im Genfer Centre international des conférences (CICG) statt.
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