Der "Skandalkünstler" Thomas Hirschhorn und Andrea Thal repräsentieren an der Kunstbiennale Venedig 2011 die Schweiz, teilt das Bundesamt für Kultur (BAK) mit.
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swissinfo.ch und Agenturen
Hirschhorns Wahl als Schweizer Vertreter in Venedig hat das BAK auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission getroffen. Deren Präsident Hans Rudolf Reust begründet die Auswahl damit, dass Hirschhorn eine herausragende Stellung in der weltweit wieder verstärkten «Auseinandersetzung mit Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung» einnehme.
Das gelte auch für Andrea Thal, in deren Produktionen für den Zürcher Kunstraum Les Complices sich «kritische künstlerische Praxis in den Zwischenbereichen von Kunst, Performance und diskursiven Veranstaltungen» beispielhaft verdichten.
Die beiden wurden beauftragt, zwei unabhängige Schweizer Beiträge für die Biennale zu entwickeln. Hirschhorn (*1957) soll den Schweizer Pavillon in den Giardini bespielen. Thal (*1975) wird ein Konzept für einen parallelen Auftritt mit mehreren künstlerischen Positionen erarbeiten.
Im Jahr 2004 hatte Thomas Hirschhorn viele Politiker mit seiner Ausstellung «Swiss-Swiss Democracy» im Centre Culturel Suisse in Paris geschockt. Kritisiert wurde insbesondere, dass in einer theatralischen Rahmenveranstaltung ein Bild des damaligen Bundesrats Christoph Blocher von einem Schauspieler angepinkelt wurde.
In der Folge kürzten die eidgenössischen Räte als «Strafaktion» das Budget von Pro Helvetia um eine Million Franken. Die Kulturstiftung hatte 180’000 Franken zur Ausstellung beigesteuert. «Swiss-Swiss Democracy» bescherte dem Centre einen Besucherrekord von rund 30’000 Personen.
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