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Presseschau vom 27.11.2002

Nach dem knappen Resultat über die Asylinitiative werden maschinell gezählte Stimmzettel nachgezählt. Die Schweizer Demokratie dulde keine Zweifel, so der Pressetenor.

Topthema am Mittwoch war auch das Zwischenrunde-Spiel des FC Basel gegen Manchester United.

Mehrere Gemeinden in der Schweiz legen die Stimmzettel zur Auszählung auf die Waage oder setzen Zählmaschinen ein, dies seit Jahren und ohne Bewilligung. Nun ist Nachzählen angesagt.

«Was haben wir doch vor zwei Jahren gelacht über Florida, diesen demokratisch unterentwickelten Staat, der nicht einmal fähig ist, Wahlzettel korrekt auszuzählen.»

So beginnt der Zürcher TAGES-ANZEIGER seinen Kommentar. Inzwischen müsse man auch hier über die Bücher, denn viele fragten sich, ob das eh schon knappe Resultat ohne das Wägen der Zettel anders ausgefallen wäre. Solche Zweifel seien Gift für die Demokratie, so der Tagi weiter.

«Dem Vertrauen in die Demokratie zuliebe zählt man eben lieber einmal zu viel als einmal zu wenig nach.»

Unter dem Titel «Demokratie in der Waagschale» schreibt auch der Berner BUND von den privilegierten Schweizern mit ihrer direkten Demokratie, die keine Zweifel dulde. Das Nachzählen sei der richtige Weg:

«Mit dem aktuellen Nachzählen sowie mit nachgeholten Absegnungen von Waagen und dergleichen durch die Landesregierung höchstpersönlich, erhält das Stimmvolk Gewissheit, dass sein Verdikt nicht einfach ungefähr ‹gewogen› wird, sondern aufs Genauste gezählt.»

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Die Schweiz ist nicht Florida

Den Einsatz technischer Hilfsmittel bei Abstimmungen findet der BUND allerdings höchst angemessen:

«Es wäre ja absurd, in der zunehmend technologisierten Welt ausgerechnet bei den zahlreichen Abstimmungen manuelle Pfahlbauer-Methoden zu verwenden.»

Eine Brücke zu Florida schlägt auch die BERNER ZEITUNG – mit einer Karikatur. Dabei erhält der Berner Stadtpräsident Klaus Baumgartner, sitzend vor einer Waage und eingedeckt mit Bergen von Abstimmungszetteln, Hilfe von einem Ami mit Cowboyhut, der meint:

«I help you….im Nachzählen haben wir eine gewisse Erfahrung!»

Wehklagen in Rot und Blau

Hilfe hätte auch der FC Basel gebrauchen können im gestrigen Spiel der Champions League-Zwischenrunde gegen Manchester – jedenfalls in der zweiten Spielzeit. Führten die Basler noch mit 1:0 bis zur Pause, ging der Match mit einem 1:3 zu Ende.

«Trotz Niederlage Respekt verdient»,

titelt der BUND. Und die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG kommentiert:

«Die Luft wird dünner für den Schweizer Meister auf seiner steilen Europareise.»

Zuerst eine Traumstunde, gefolgt von einer kalten Dusche – une heure de rêve, puis la douche – folgert die Westschweizer Zeitung LE TEMPS. Und das Boulvard-Blatt BLICK schreibt kurz und bündig:

«Aus FCB-Traum wurde Albtraum.»

swissinfo, Gaby Ochsenbein

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