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Burkhalter fordert Zukunftsperspektiven für Jugendliche

(Keystone-SDA) Das Gipfeltreffen in Washington zur Bekämpfung von gewaltsamem Extremismus hat nach Ansicht von Aussenminister Didier Burkhalter die Notwendigkeit besserer internationaler Zusammenarbeit für Frieden und Sicherheit gezeigt.

Durch den Gipfel sei bei ihm die Überzeugung weiter gewachsen, dass sich die Schweiz international stark engagieren und Verantwortung übernehmen sollte, sagte Burkhalter vor Medienvertretern am Donnerstag in Washington.

Brückenbauer Schweiz

Das Schweizer Integrationsmodell sei zwar nicht perfekt, funktioniere aber doch gut. International werde anerkannt, dass die Schweiz keine geheimen Absichten verfolge und ihre Rolle als Brückenbauer spiele, um den Frieden und die Menschenrechte zu fördern.

Um zu verhindern, dass vornehmlich junge Menschen dem Extremismus verfallen, müssten der Jugend Perspektiven aufgezeigt werden, dem Leben einen Sinn zu geben. Sie bräuchten Arbeitsmöglichkeiten und ein Gefühl der Zugehörigkeit, sagte der Bundesrat. Diese Botschaft müsse über Kanäle verbreitet werden, die die Jugendlichen verstehen.

In seiner Rede vor den Regierungsvertretern aus über 60 Staaten lobte Burkhalter das Schweizer System der Berufslehre. Das Modell «Verdiene, während Du lernst» biete wichtige Vorteile: Als Mitarbeiter erhielten die Lehrlinge Anerkennung und ein Selbstwertgefühl, als Auszubildende können sie darauf vertrauen, dass die erworbenen Fähigkeiten in der Privatwirtschaft auch gefragt seien.

Extremismus nicht nur religiöser Prägung

Burkhalter wies daraufhin, dass an der Konferenz nicht nur die Bedrohung durch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) besprochen wurde. In vielen der Krisen, die sich in den vergangenen Monaten zuspitzten, bedrohe gewalttätiger Extremismus, der nicht nur religiöser Prägung sei, die Sicherheit der Zivilbevölkerung, sagte der Aussenminister.

Der Bundesrat lud die Staaten dazu ein, den in Genf beheimateten Fonds für gemeinschaftlichen Zusammenhalt und Belastbarkeit mit finanziellen Mitteln zu speisen. Die Schweiz habe für die ersten vier Jahre 5 Millionen Dollar in den Fonds einbezahlt. Mit den Geldern sollen unter anderem Arbeitsplätze für junge Menschen in den Pilotländern des Fonds – Bangladesch, Mali, Marokko und Nigeria – geschaffen werden.

Respektvolles Zusammenleben

Vom Erfolg der Projekte des Fonds zeigte sich Burkhalter überzeugt. Die Pilotprogramme erführen viel Unterstützung aus der internationalen Politik. Stärker eingebunden werden müsse aber noch die Privatwirtschaft.

An der Konferenz, zu der US-Präsident Barack Obama geladen hatte, nahmen auch Staaten teil wie Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar, denen vorgeworfen wird, den Terrorismus zu finanzieren.

Er stelle fest, dass die Bereitschaft, miteinander zu reden in der Weltpolitik wieder zunehme, sagte Burkhalter weiter. Vor allem seitens der Amerikaner werde vermehrt das Gespräch gesucht. Das Bewusstsein sei gewachsen, dass es internationaler Anstrengungen bedürfe um zu lernen, mit Respekt zusammen zu leben.

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