«Älteste Fasnacht der Welt» in Chur
Tausende von Schaulustigen haben am Samstag (24.02.) in den Strassen der Churer Innenstadt zu fetzigen Rhythmen den Fasnachtsumzug verfolgt. Die Churer Fasnacht hat dieses Jahr bewiesen: Beschwingt sein kann man bis ins sehr hohe Alter.
Die Bündner Hauptstadt, die das Attribut der ältesten Stadt der Schweiz für sich in Anspruch nimmt, ist nämlich noch älter als angenommen. Grabungen im letzten Herbst in der Nähe der Kathedrale brachten Erstaunliches zu Tage: Chur ist doppelt so alt wie bislang vermutet.
Die «älteste Fasnacht der Welt»
Närrinnen und Narren machten die neuste historische Erkenntnis flugs zum Motto der diesjährigen ausgelassenen Tage: «Curium 9000 v. Chr.» Man verstieg sich gleich noch närrisch-keck zur Behauptung, in Chur werde die «älteste Fasnacht der Welt» gefeiert.
Gefeiert wurde vor allem musikalisch. Unter den 60 am Umzug vertretenen Formationen waren viele Guggenmusiken auszumachen, die dem Publikum bei kühlen Temperaturen kakophonisch tüchtig einheizten. Weitgehend geschont wurde die lokale und regionale Prominenz, die weniger als auch schon auf die Schippe genommen wurde.
Angeführt wurde der Umzug traditionell vom Träger des Churer Fasnachtsordens, dem so genannten «Schparz»-Orden. Zum Handkuss kam dieses Jahr der frühere Churer Tourismusdirektor Reto Küng. Chancen auf den Orden kann sich ausrechnen, wer sich für die Bündner Hauptstadt engagiert und über eine gesunde Portion Humor verfügt.
Den Abschluss bildete das ohrenbetäubende Monsterkonzert. Danach schwirrten Närrinnen und Narren hurtig in die umliegenden Beizen, um sich aufzuwärmen. Angefressene werden sich in Chur noch bis in die Morgenstunden des Aschermittwochs austoben können, danach ist der Spass für dieses Jahr wieder vorbei.
swissinfo und Agenturen
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