Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Ascom verkauft Billettautomaten

Der Technologiekonzern Ascom will von Billettautomaten nichts mehr wissen. Keystone

Ascom verkauft für 113 Mio. Franken die Division "Transport Revenue" an Affiliated Computer Services (ACS). 750 Angestellte sind betroffen.

Ascom bleibt mit dem Verkauf der Produktion von Billett-Automaten und Parkuhren an das US-Unternehmen weiter auf Fokussierungs-Strategie.

Der Berner Technologiekonzern Ascom verkauft die Sparte «Transport Revenue» für 130 Mio. Franken an das US-Unternehmen Affiliated Computer Services (ACS).

Der Bereich Transport Revenue produziert Gebühreneinzugs-Systeme für den öffentlichen Verkehr, Parkplätze und Maut-Anlagen. Die Sparte erzielte letztes Jahr für Ascom einen Umsatz von 241 Mio. Franken.

Die Produktion am Standort Bern mit 115 Angestellten soll aber weitergeführt werden. ACS habe zugesichert, alle Standorte weiterzubetreiben.

Weltweit von der Übernahme betroffen sind laut einem Ascom-Sprecher rund 750 Mitarbeitende. Mit dem Verkauf sinkt die Zahl der Angestellten des Ascom-Konzerns auf weltweit rund 2800. Zu den besten Zeiten betrug die Zahl der Ascom-Angestellten 18’000.

Fetter Buchgewinn durch übernommene Aufträge

Ascom erwartet von der Transaktion einen Buchgewinn in hoher zweistelliger Millionenhöhe. Als Teil des Verkaufs werden für rund 150 Mio. Franken Projektabwicklungs-Garantien von der Ascom Holding abgelöst. Die Transaktion, die Ende Jahr abgeschlossen werden soll, bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörden.

Weitere Fokussierung…

«Mit dieser Transaktion hat Ascom den wichtigsten Meilenstein der im Herbst 2004 angekündigten Fokussierungs-Strategie erreicht», wird Konzernchef Rudolf Hadorn in der Medienmitteilung vom Mittwoch zitiert.

ACS sei ein industrieller Käufer, der eine optimale Zukunftsperspektive für die Geschäftsentwicklung, die Kunden und die übertretenden Mitarbeitenden darstelle, da Transport Revenue das bestehende Angebot und die geographische Präsenz von ACS erweitere.

…nach grosser Krise

Der Ascom-Konzern mit Sitz in Bern entstand 1986 durch den Zusammenschluss der drei führenden Schweizer Fernmeldeunternehmen Hasler, Autophon und Zellweger Telecommunications. Sieben Jahre später stand er nach Verlust-Übernahmen und Management-Fehlern vor dem Konkurs. Jeder achte Arbeitsplatz wurde gestrichen.

Die Krise im Telekommarkt machte sich 2001 spürbar und kostete nochmals einen Zehntel der Arbeitsplätze. Seither wurden immer wieder Arbeitsplätze gestrichen und vor allem Geschäftsfelder verkauft.

Erstmals wieder 2004 erzielte Ascom einen Reingewinn von 47 Mio. Franken. 2003 hatte der Verlust des ehemaligen Vorzeige-Konzerns noch 68 Mio. Franken betragen.

swissinfo und Agenturen

Ascom erzielte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 47 Mio. Franken und einen Umsatz von 1,15 Mrd. Franken (+3%). Im Jahr 2003 hatte der Verlust noch 68 Mio. Franken betragen.
Der Konzern verfolgt einen Fokussierungs-Strategie auf zwei Bereiche: Die Produktion von Kommunikationsmitteln wie Pagern für Spitäler und Alarme für Züge und Elektrizitätswerke.
Noch sind rund 2800 Personen bei Ascom angestellt; Anfang Jahr waren es noch 3700.

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft