LSVA liegt auf Kurs
Ein halbes Jahr nach ihrer Einführung sind die budgetierten Einnahmen aus der Leistungs-abhängigen Schwerverkehrs-Abgabe in Reichweite. Das System funktioniere besser als erwartet, räumt die Lastwagenlobby ein.
Ausländische Transporteure schuldeten nach Angaben der Oberzolldirektion in den ersten fünf Monaten des Jahres einen Gesamtsteuerbetrag von 79 Millionen Franken. Die Rechnung für inländische Camions liegt erst für den Januar vor: Sie belief sich auf 44 Mio. Franken.
Hochgerechnet auf ein Jahr ergeben sich daraus Gesamt-Einnahmen im Bereich der budgetierten 750 Mio. Franken.
Nicht reibungslos, aber reibungsarm
Auch der Nutzfahrzeug-Verband Astag räumt ein, dass die LSVA besser funktioniert als erwartet. Die Abrechnung verlaufe zwar nicht reibungslos, aber zumindest reibungsarm. Die längeren Abfertigungszeiten an den Zollämtern seien neben dem generellen Kapazitätsmangel ein verschwindend kleines Problem.
Wirkung auf den Verkehr ?
Auf den ersten Blick scheint die LSVA ihr Ziel – die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene – zu verfehlen. Die Zuwachsrate des Schwerverkehrs auf der Gotthard-Strecke ist laut Bundesamt für Raumentwicklung auch in den ersten Monaten dieses Jahres unverändert hoch.
Gleichzeitig zur LSVA seien aber mit der Erhöhung der Gewichtslimite auf 34 Tonnen und der Vergabe der 40-Tönner-Kontingente zwei Massnahmen in Kraft getreten, die Mehrverkehr anlockten.
Umweltfreundlichere Fahrzeuge
«Es sieht derzeit so aus, als ob sich Abgabe und höhere Gewichtslimite die Waage halten», hiess es zur quantitativen Wirkung der LSVA, ohne jedoch die Zahlen des Binnenverkehrs zu kennen. Daneben zeichneten sich qualitiative Auswirkungen wie eine Entwicklung hin zu umweltfreundlicheren Fahrzeugen und weniger Leerfahrten ab.
Auch die SBB kennen vorläufig erst Tendenzen. Das generelle Wachstum im Schienen-Güterverkehr habe sich seit der LSVA Einführung bei leichten Lasten beschleunigt, bei schweren Lasten jedoch verlangsamt, sagte SBB-Cargo-Sprecher Jean-Daniel Blanc.
Dies sei eine Folge der höheren Gewichtslimite der Lastwagen und der Schwierigkeit, diese mit leichten, aber sperrigen Lasten auszuschöpfen.
swissinfo und Agenturen
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