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Schweiz ist wettbewerbsmässig gut auf Kurs

Die Schweiz segelt in die vorderen Reihen. swiss-image

Die Schweiz hat punkto Wettbewerbsfähigkeit zugelegt. Auf der Liste des Lausanner Instituts für Management-Entwicklung (IMD) steht sie neu auf Platz sechs.

Es ist jedoch nicht alles zum Besten bestellt: Im Vergleich zu anderen untersuchten Ländern weist die Schweiz eher ein schwaches Wirtschaftswachstum auf.

Vor der Schweiz liegen in der Gesamtwertung die USA, Singapur, Hongkong und Luxemburg, das von Rang 9 auf Rang 4 vorstiess.

Unter den «Top Ten» befinden sich neben der Schweiz auch Island, die Niederlande, Schweden und Kanada. Deutschland arbeitete sich von Platz 25 auf Platz 16 vor. Frankreich rückte um zwei Plätze auf den 28. Rang vor, und Italien verbesserte sich von Platz 48 auf 42.

Bei der Handelsbilanz liegt die Schweiz von 55 untersuchten Staaten auf Rang 2. Bei den Beschäftigungs-, Arbeitslosen- und Inflationsraten jeweils auf Rang 4, ebenso bei den Direktinvestitionen im Ausland.

Erfolgreiche Schweiz im letzten Jahrzehnt

Erstmals untersuchte das IMD die Entwicklung der 55 Staaten in den vergangenen zehn Jahren. Auch dort war die Schweiz gemäss Studie äusserst erfolgreich. Sie habe ihre Konkurrenzfähigkeit langfristig verbessert und das «verlorene Jahrzehnt» 1993 bis 2003 überwunden.

Sie profitiere unter anderem von Spitzenplätzen bei der internationalen Erfahrung ihrer Manager sowie bei den Arbeitsbeziehungen und der Motivation der Beschäftigten.

40 Staaten hielten oder verbesserten ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA, 15 weitere, darunter Frankreich und Italien, gaben Terrain preis.

Wettbewerbsfähigkeit widerspiegle auch die Fähigkeit, ein Fundament für künftige Prosperität zu legen, heisst es weiter. Auch dabei belegt die Schweiz Spitzenränge, so bei der Infrastruktur, der Grundlagenforschung, den Ausgaben für die Gesundheit, der Lebensqualität und der Ausbildung.

Nicht überraschend belege die Schweiz bei der Attraktivität für hochqualifizierte ausländische Arbeitskräfte Rang 2.

Unterdurchschnittliches Wachstum

Die Kehrseite der Medaille ist laut der Studie das geringe Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP): Plus 2,2% hätten die Schweiz nur auf Rang 50 gebracht. Das Durchschnittswachstum sei mit rund 5% mehr als doppelt so hoch als in der Schweiz.

«Obwohl die Schweiz wächst, ist die Inflation unter Kontrolle. Im Moment stehen alle Lichter auf grün», sagte Stéphane Garelli, Professor am Lausanner IMD, gegenüber swissinfo.

Es gebe zwar Schwächen wie zum Beispiel die hohen Löhne und Kosten sowie die langsame Entscheidungsfindung als Folge der direkten Demokratie, so Garelli weiter.

Die IMD-Experten gehen für 2006 von einem Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts von 2,2% aus und sind dabei pessimistischer als die Ökonomen des Staatsekretariats für Wirtschaft (SECO), die das Wachstum auf 2,7% veranschlagten.

Um ihre aussergewöhnliche Position zu behaupten, müsse die Schweiz mehr als je zuvor ihre Fähigkeit zur Veränderung, ihren Innovationsgeist und ihre Offenheit unter Beweis stellen, urteilen die IMD-Ökonomen.

swissinfo und Agenturen

Das Institut für Management-Entwicklung IMD in Lausanne führt die Studie seit 1989 durch.

Insgesamt werden 55 Länder und Regionen nach 323 Kriterien auf ihre Position im internationalen Wettbewerb untersucht.

Gemessen wird dabei das «Umfeld», in dem die Unternehmen in einem Land arbeiten können. Dabei fliessen Fakten aus den vier Teilbereichen Konjunktur, wirtschaftliche und politische Effizienz sowie Infrastruktur ein.

1. USA (2006: 1.)
2. Singapur (3)
3. Hongkong (2)
4. Luxemburg (9)
5. Dänemark (5)
6. Schweiz (8)
7. Island (4)
8. Niederlande (15)
9. Schweden (14)
10. Kanada (7)

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