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Schweizer Wirtschaft bei robuster Gesundheit

Das Jahr 2004 hat die Pharma-Industrie als klare Wirtschafts-Spitzenreiterin abgeschlossen. Keystone

Das Jahr 2004 war für die meisten Wirtschafts-Sektoren der Schweiz besser als erwartet: Verkäufe und Erträge haben sich merklich gesteigert.

Die guten Geschäfts-Aussichten halten auch dieses Jahr an, wie eine Umfrage der grössten Schweizer Bank UBS zeigt.

Die grosse Mehrheit der Schweizer Wirtschaftsbranchen hat laut einer UBS-Umfrage im vergangenen Jahr bei Umsatz und Ertrag deutlich zugelegt.

Auf leicht tieferem Niveau soll es auch im laufenden Jahr aufwärts gehen, wie die Grossbank in ihrem “Outlook” vom Montag schreibt. Klarer Spitzenreiter ist die Pharmabranche.

Positive Umsatzerwartungen

Die Umfrage bei über 4500 Unternehmen zeigte, dass 2004 die Umsatzerwartungen in 20 der 27 erfassten Branchen übertroffen wurden. Am deutlichsten war dies in den Industriezweigen Uhren, Pharma, Metalle, Baustoffe und Chemie der Fall.

Positiv wurde auch der Ertragsverlauf bewertet, wobei die Uhrenindustrie sowie der ganze Gesundheitssektor hervorstechen.

Etwas ernüchtert zeigten sich demgegenüber Versicherer und Detailhändler.

Umsatztrends: Durchs Band positiv

In bemerkenswerter Abweichung zu 2003 weisen für das abgelaufene Geschäftsjahr sämtliche Branchen positive Umsatztrends aus, wie es im UBS-“Outlook” weiter heisst.

Den kräftigsten Nachfrageschub erhielten die Sektoren Investitionsgüter und Finanzdienstleistungen sowie die Chemie-, Uhren- und allen voran die Pharmabranche.

Deutlich unterdurchschnittlich entwickelten sich Logistik, Detailhandel sowie Teile des Bausektors.

Eindrückliche Turnarounds

Nach zweijähriger Durststrecke habe sich auch die Rentabilität bei einer erdrückenden Mehrheit der Branchen verbessert, schreibt die Grossbank.

Den eindrücklichsten Turn-around hätten die Uhren-, Chemie- und Metallindustrie sowie die Touristikbetriebe geschafft, die von einer prekären Gewinnerosion weit in die Pluszone vorgestossen seien.

Wie beim Umsatz meldeten die Pharmaunternehmen auch den kräftigsten Ertragszuwachs.

Rückläufige Ergebnisse mussten einzig noch das Baugewerbe und die Logistikbetriebe hinnehmen.

Mehrheitlich positive Wachstums-Aussichten

Für das laufende Jahr gehen die befragten Unternehmen im Einklang mit den Konjunkturprognosen von einer etwas verlangsamten, aber weiterhin positiven Dynamik aus.

Das Wachstum werde besonders in jenen Branchen an Schwung einbüssen, die im Vorjahr am kräftigsten expandiert hätten.

Die Pharmaindustrie dürfte dennoch auch 2005 klar die Nase vorn behalten. Leicht rückläufige Umsätze wurden einzig im Baugewerbe sowie bei den Architektur- und Ingenieurbüros erwartet.

Optimistische Uhrenindustrie

Ähnlich sind die Ertragsaussichten. Im Durchschnitt aller Branchen werden die Erträge erneut zulegen, wenn auch langsamer als 2004. Am optimistischsten ist die Uhrenindustrie, gefolgt von Telekom, Pharma und Versicherung.

Eine leichte Verschlechterung befürchten hingegen das Gesundheits- und Sozialwesen, das Baugewerbe sowie die Architekten und Ingenieure.

Sorgenkind Beschäftigung

Bei der Beschäftigung ist noch wenig von der verbesserten Umsatz- und Ertragslage zu spüren. Immerhin sei die Phase des Personalabbaus 2004 gestoppt worden.

Und für 2005 zeichneten sich mit Ausnahme der Touristikbetriebe keine grösseren Abbaupläne mehr ab. Auch bei der Schaffung neuer Stellen dürfte die Pharmabranche an der Spitze liegen.

swissinfo und Agenturen

2004 erwies sich für die meisten Sektoren der Schweizer Wirtschaft als besser als erwartet.
Auch für das Jahr 2005 herrscht Zuversicht.
Die UBS-Untersuchung wurde bei 4500 Unternehmen in 27 Haupt- und 95 Unterbranchen durchgeführt.

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