Swiss LX 2991 flog
Am Sonntagmorgen flog zum ersten Mal eine Maschine der neuen Schweizer Fluggesellschaft Swiss von Basel nach Zürich. An Bord auch Swiss-Geschäfts-Führer André Dosé.
Swiss hebt ab. Um 6h40 startete die erste Maschine der neuen Schweizer Fluggesellschaft in Basel-Mulhouse und landete eine Viertelstunde später in Zürich.
Das Baby mit Kursnummer LX2991 nahm sich indes Zeit und trat den kurzen Flug nach Zürich mit vollen vierzig Minuten Verspätung an. Wegen der in der vergangenen Nacht erfolgten Umstellung auf die Sommerzeit erreichte die Maschine Zürich, und damit auch die Anschlussflüge, dennoch zu früh.
Dosé signierte Billete
Niemand brauchte es eilig zu nehmen, niemand verpasste den Anschluss. Dosé signierte hingehaltene Flugscheine und beantwortete zum x-ten Mal dieselben Fragen der Journalisten, während der Basler Flughafendirektor Urs Sieber «Many happy landings» wünschte und wie später auch Pilot Markus Chatelain von einem «historischen Moment» sprach.
Gruss von der Feuerwehr
Zwar kein roter Teppich, dafür gleich vier rote Feuerwehr-Fahrzeuge standen auf dem Zürcher Flugfeld Spalier. Von beiden Seiten gedachten sie die erste Maschine der neuen Schweizer Airline mit einer satten Wasser-Fontäne zu taufen.
Die überraschten und gerührten Piloten zogen es indes vor, ihre Maschine trocken zu lassen, um dann, eskortiert von fünf Lotsen-Fahrzeugen, zum Dock hin auszurollen. Dort wartete Zürichs Flughafendirektor Josef Felder, um den ankommenden Swiss-Managern die Hände zu schütteln.
Noch ist nicht überall Swiss
Rund die Hälfte der 57 Flugpassagiere flog von Zürich aus weiter. Die andere Hälfte der FrühfliegerInnen bestand zum grossen Teil aus JournalistInnen, neben einer guten Handvoll Flugbegeisterter, die es sich nicht nehmen liessen, beim ersten offiziellen Swiss-Flug dabei zu sein.
«Swiss» steht nun oben drauf, ist aber noch lange nicht überall drin. Bis das neue Erscheinungsbild und geplante Verbesserungen in allen Flughäfen, an und in allen Maschinen verwirklicht ist, werden noch ein bis zwei Jahre vergehen.
André Dosé und sein Team haben es zumindest vorderhand vielen Kritikern gezeigt und in kurzer Zeit eine grosse Arbeit geleistet. Die Flugzeuge der neuen Airline haben termingerecht abgehoben. Dennoch bleibt weiterhin viel zu tun: «Langweilig wird es uns im April und in den kommenden Monaten wohl kaum».
Andauernde Auseinandersetzungen mit einem Teil der Piloten, ungeklärte Allianzfragen, härteres Umfeld im Fluggeschäft: André Dosé hat Recht. Und bleibt weiterhin erstaunlich gelassen.
Bund grösster Aktionär
Rund 2,3 Mrd. Franken stecken Politik und Wirtschaft in die neue Airline. Um im harten Wettbewerb bestehen zu können, kooperiert die Swiss zunächst mit der größten Fluglinie der Welt, American Airlines. Überzeugen will Swiss – nach eigenen Angaben – vor allem durch Qualität und Service.
Das Kapital der Swiss liegt zu gut 20 Prozent bei der Eidgenossenschaft, zu etwa zehn Prozent beim Kanton Zürich und zu gut vier Prozent bei weiteren Kantonen und Städten.
Die Großbanken UBS und Credit Suisse sind je mit etwa zehn Prozent, weitere Schweizer Grossunternehmen und Anleger mit insgesamt rund 45 Prozent an der Swiss beteiligt.
Marcel Jegge
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