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«Weisser Ritter» für Saia-Burgess

Das ursprüngliche Ziel eines Alleingangs aufgegeben: Saia Burgess. swissinfo.ch

Die Honkonger Johnson Electric hat Saia-Burgess ein freundliches Übernahmeangebot unterbreitet. Sie will das Unternehmen für 696 Mio. Franken übernehmen.

Der Saia Verwaltungsrat begrüsst das Angebot, welches deutlich über dem der japanischen Sumida liegt, einstimmig.

Der Auto- und Industriezulieferer Saia-Burgess hat in seinem Bemühen um die Abwehr des Übernahmeangebots des japanischen Sumida-Konzerns Johnson Electric als «Weissen Ritter» gefunden.

Insgesamt will Johnson Electric Saia für 695,9 Mio. Franken übernehmen, das entspricht 1060 Franken pro Saia-Burgess Aktie. Sumida hatte 950 Franken pro Aktie geboten. Zudem wird Johnson voraussichtlich 117,5 Mio. Franken an Nettoverbindlichkeiten übernehmen, hiess es weiter.

Generalversammlung verschoben

Laut dem Saia-Verwaltungsrat war ein Alleingang auf Grund der Veränderung im Aktionariat nicht mehr realisierbar.

Privataktionäre seien aus- und institutionelle Anleger eingestiegen. Trotz grösster Anstrengungen sei es nicht gelungen, eine stabile Basis mit langfristig orientierten Aktionären auszubauen.

Die auf nächsten Dienstag, 30. August angesetzte ausserordentliche Generalversammlung von Saia soll auf Mitte Oktober 2005 verschoben werden.

Bedingung für das Zustandekommen der Übernahme ist neben dem grünen Licht der Wettbewerbsbehörden, dass mindestens 50% und eine Aktie von Saia-Burgess angedient werden. Der Verwaltungsrat von Saia-Burgess stimmte der Offerte einstimmig zu und empfielt den Aktionären, das Angebot anzunehmen.

Die Transaktion eröffne signifikante Wachstumschancen. Die Stärke von Johnson liege bei Gleichstrommotoren, Saia-Burgess vervollständige das Angebot mit Schrittmotoren.

Technologische Führerschaft

Der Industrie- und Autozulieferer Johnson Electric aus Hongkong und der Autozulieferer Saia-Burgess aus Murten sind durch eine langjährige Geschäftsbeziehung miteinander verbunden.

«Wir sind ein langjähriger Geschäftspartner von Saia und kennen sie sehr gut», sagte Patrick Wong am Freitag an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit Saia in Zürich. «Unsere Strategie ist es, Geschäfte mit technologischer Führerschaft zu kaufen. Deshalb sind wie hier bei Saia.»

2005 erzielt Johnson Electric rund 40% des Konzernumsatzes in Europa. Sowohl Johnson wie Saia machen mehr als 50% des Umsatzes im Autozulieferer-Geschäft. «Es ist ziemlich hart, uns zu vermeiden, wenn sie in Europa ein Auto fahren,» sagte Wong.

Aktien: Kurssprung

Saia-Burgess-Chef Daniel Hirschi sieht durch das grosse Aktienpaket, das der Sumida-Konzern hält, das von Saia favorisierte Übernahmeangebot von Johnson Electric nicht gefährdet. «Ich sehe nicht, wie der Sumida-Anteil eine Gefahr darstellen soll», sagte Hirschi. Per 18. Juli 2005 kontrollierte Sumida inklusive Optionen rund 30% der Saia-Aktien.

Die am Freitag bis 13:00 Uhr vom Börsenhandel suspendierten Aktien des Auto- und Industriezulieferer Saia-Burgess sind bei der Handelsaufnahme um 8,7 Prozent auf 1071 sfr nach oben geschnellt.

swissinfo und Agenturen

Johnson Electric ist einer grössten Hersteller von Mikromotoren für den Industrie- und Heimbereich.

Der Konzern beschäftigt mehr als 33’000 Angestellte in 15 Ländern und erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,144 Milliarden US-Dollar.

Johnson ist an der Börse Hongkong kotiert.

Johnson Electric bietet 1060 Franken pro Saia-Aktie, was einem Gesamtwert von 696 Mio. Franken für das Unternehmen entspricht.

Saia begrüsst die Offerte und empfiehlt sie den Aktionären zur Annahme.

Das Unternehmen wehrt sich seit Wochen gegen eine Übernahme durch den japanischen Sumida-Konzern.

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