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Zimmer hat im Centerpulse-Poker Nase vorn

Der US-Konzern Zimmer scheint das Rennen um die Übernahme des Schweizer Medizinaltechnik-Konzerns Centerpulse zu gewinnen.

Mitkonkurrent Smith & Nephew will seine 3,3-Milliarden-Offerte nicht aufbessern, wie das britische Unternehmen am Mittwoch bekannt gab.

Mit dem Verzicht, dem Zimmer-Angebot von rund 4,2 Milliarden Franken Paroli zu bieten, scheint sich der britische Medizinaltechnik-Konzern Smith & Nephew (S&N) aus dem Übernahmekampf um Centerpulse zu verabschieden. S&N teilte in London mit, eine Erhöhung des Angebots von rund 270 Franken je Centerpulse-Aktie sei nicht im Interesse der S&N-Aktionäre.

«Bringt keinen Mehrwert»

Nach eingehender Prüfung sei man zum Schluss gelangt, eine Aufbesserung bringe keinen Mehrwert, wurde S&N-Chef Christopher O’Donnell zitiert. Auf die Frage der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires, ob dies das Ende des Übernahmekampfes um Centerpulse sei, sagte O’Donnell: «Realistisch gesehen, ja.»

Bei Abgabe der Offerte am vergangenen 25. April hatte S&N betont, dass Centerpulse wichtig für die Entwicklung des britischen Medizinaltechnik-Unternehmens wäre.

Zimmer siegessicher

Zimmer zeigte sich vom Verzicht von S&N angetan. Man sei erfreut, dass die eigene Offerte die höhere bleibe und dass der Centerpulse-Verwaltungsrat dieses Angebot offenbar favorisiere, wurde Zimmer-Präsident und -Konzernchef Ray Elliott in einer in Warsaw (US-Bundesstaat Indiana) veröffentlichten Stellungnahme zitiert. Aus dem Zusammenschluss entstehe die klare Nummer eins der Branche.

Der S&N-Verzicht überraschte die Finanzanalysten, die eine Erhöhung des S&N-Angebots erwartet hatten. An der Börse blieb die Reaktion auf den Rückzieher von S&N nicht aus. An der Schweizer Börse schloss der Centerpulse-Kurs mit 360 Franken 3,9 Prozent tiefer.

Die Werte von S&N und Zimmer legten dagegen zu. Der S&N-Kurs stieg in London zeitweise um sechs Prozent. In New York verbesserte sich der Zimmer-Kurs um bis zu vier Prozent. Die Kursgewinne wurden von Marktbeobachtern als Zeichen der Erleichterung darüber gewertet, dass es keine erbitterte Übernahmeschlacht gebe.

Centerpulse erfreut

Der Centerpulse-Verwaltungsrat habe nie einen Hehl daraus gemacht, das höhere Angebot zur Annahme zu empfehlen, sagte Konzernsprecherin Beatrice Tschanz. Dennoch werde mit der formellen Empfehlung bis zum Fristablauf zugewartet.

Frist bis Ende Monat

Das S&N-Angebot, das die Übernahme von Centerpulse-Hauptaktionär InCentive Capital unter René Braginsky mit einschliesst, bleibt zwar bis zum Ablauf der Andienungsfrist am 27. August auf dem Tisch und könnte theoretisch noch erhöht werden. Doch scheint es praktisch sicher, dass Zimmer bei den Centerpulse-Aktionären das Rennen macht. Drittangebote sind nicht mehr zugelassen.

swissinfo und Agenturen

S&N bot für Centerpulse 3,3 Mrd. Franken
Zimmer überflügelte die Briten mit einer 4,2-Mrd.-Offerte
Mit der Übernahme würde Zimmer Weltmarkt-Leader in Medizinaltechnik
Centerpulse ist die Nachfolgerin der Sulzer Medica

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