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Geschichte von Umweltaktivist Bruno Manser wird verfilmt

Der Basler Aktivist Bruno Manser setzte sich für das Nomadenvolk der Penan ein, mit denen er mehrere Jahre auf Borneo zusammengelebt hat. zvg/Bruno Manser Fonds sda-ats

(Keystone-SDA) Die Geschichte des Schweizer Umweltaktivisten Bruno Manser kommt als Spielfilm auf die Kinoleinwand. Die Dreharbeiten zu «Paradise War – Die Bruno Manser Story» mit Sven Schelker («Der Kreis») in der Hauptrolle sollen im Herbst beginnen.

Der Basler Ethnologe und Umweltaktivist Bruno Manser hatte sich mit teils gefährlichen Aktionen für das auf Borneo lebende Nomadenvolk der Penan engagiert. Die Regierung Malaysias erklärte ihn in den 1990er Jahren zur unerwünschten Person und verwies ihn des Landes. Seit seiner illegalen Rückkehr in den Dschungel Borneos im Mai 2000 gilt Manser als verschollen. Suchexpeditionen blieben ohne Erfolg.

Die Handlung des Spielfilms fokussiert auf Mansers Kampf für das Nomadenvolk der Penan gegen global tätige Holzkonzerne, wie die Verantwortlichen am Mittwoch vor den Medien in Basel sagten. Für das Projekt taten sich die Schweizer Filmgesellschaft «A Film Company», der seit 25 Jahren bestehende Bruno Manser Fonds (BMF) und die Familie von Bruno Manser zusammen.

Film für Manser zentrale Rolle

Das Medium Film habe bei Mansers Arbeit immer eine zentrale Rolle gespielt, sagte BMF-Geschäftsleiter Lukas Straumann. Die Dokumentarfilme «Tong Tana – Eine Reise ins Innere Borneos» (1989) und «Blasrohre gegen Bulldozer» (1988) verhalfen Manser zu globaler Bekanntheit.

Der neue Film soll die Botschaft Mansers ins 21. Jahrhundert tragen. Ein Spielfilm könne dies auf eine emotionale Art tun, sagte Straumann weiter. Bereits 1994 hatte sich ein Hollywood-Filmstudio die Rechte für einen Manser-Spielfilm gesichert. Zur Realisierung sei es jedoch nie gekommen.

Das Budget für «Paradise War» beträgt 4,6 Millionen Franken. Davon sind gemäss Produzent Valentin Greutert bislang 70 Prozent gedeckt, dies durch Beiträge von Bund, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Stiftungen und privaten Investoren. Für die verbleibenden rund 1,3 Millionen werden noch weitere private Sponsoren gesucht.

Der Film soll gemäss Greutert «mehr als Entertainment» werden und zum Nachdenken anregen. In der aussergewöhnlichen Geschichte Mansers gehe es um selbstlosen Einsatz, Heldentum, Regenwald-Zerstörung und die Konsumgesellschaft, die auf ein bescheiden lebendes indigenes Volk trifft.

Vorbereitungen im Regenwald

Umweltaktivist Bruno Manser wird im Film von Nachwuchstalent Sven Schelker gespielt. Der 28-Jährige wurde wie Manser in Basel geboren. Sein Filmdebüt hatte er 2014 im international ausgezeichneten Film «Der Kreis» in der Rolle des Travestiekünstlers Röbi Rapp gegeben.

Zur Vorbereitung auf die Dreharbeiten soll Schelker rund vier Wochen mit dem Nomadenvolk der Penan im Regenwald leben und auch deren Sprache lernen. Vom Umweltaktivisten Manser habe er erstmals im Alter von sechs Jahren gehört, als er eine Ausstellung über Bruno Manser besucht habe, sagte Schenker.

Regisseur des Films ist der Zürcher Niklaus Hilber («Amateur Teens»). Als Schauspieler sollen auch Nachfahren der Ureinwohner eingesetzt werden, mit denen Manser zusammengelebt hatte. Für die Realisierung sind gemäss Greutert 50 Drehtage eingeplant. Neun finden in Basel, zwei in New York und 39 auf Borneo statt.

Gedreht wird der Film indes im südlichen, zu Indonesien gehörenden Teil Borneos. Damit sollen Konflikte mit der malaysischen Regierung vermieden werden. Drehbeginn ist für Oktober geplant. Ins Kino soll «Paradise War – Die Bruno Manser Story» dann 2019 kommen.

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