Aus Kostengründen in Ungarn ins Pflegeheim?
Was ist reizvoller und billiger: Den Lebensabend in einem Schweizer Altersheim oder im Ausland zu verbringen? Zum Beispiel in Ungarn, wo sich eine Gruppe von Schweizern niedergelassen hat.
Wohin im Alter? Diese Frage hat Ruth Stampfli für sich so beantwortet: «Nach Ungarn, denn ich habe dort nur Vorteile.» Die 84-jährige Bernerin lebt seit zwei Jahren in der Altersresidenz «SeniorpalaceExterner Link» am Plattensee. Das Pflegepersonal spreche Deutsch, sei freundlich und nehme sich Zeit. Und es sei viel billiger als in der Schweiz.
Stampfli zahlt gut 2000 Franken im Monat. Nur mit dem Essen habe sie teilweise etwas Mühe. «Da muss man sich halt ein wenig anpassen», sagt sie. Das hätte auch seine Tante gekonnt, ist Albert Bär sicher. Er wollte seine fast 100-jährige Tante nach Ungarn ins Altersheim bringen, wurde aber von der KESB gestoppt. Der Umzug an den Plattensee sei nicht in ihrem Interesse.
Schweizer Senioren entscheiden sich vermehrt für ein Alters- und Pflegeheim im AuslandExterner Link. Nicht nur Thailand bietet solche Plätze an – auch osteuropäische Staaten wie Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Polen werben um deutschsprachige, pflegebedürftige Senioren.
Obwohl diese im Gegensatz zur Schweiz für alle Kosten alleine aufkommen müssen, sparen die Senioren im Ausland für eine aufwändige Rundum-Betreuung Geld. Deshalb werden in den osteuropäischen Staaten meist in Grenznähe und unweit von Ferienregionen Pflegeheime eröffnet, in denen das gesamte Personal Deutsch spricht und wo deutschsprachige TV-Sender empfangen werden können.
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