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Ausschaffungs-Häftling stirbt am Flughafen

Ein wegen Drogenhandels verzeigter Ausschaffungs-Häftling ist am Mittwoch Abend im Flughafen Zürich kurz vor dem Start eines Sonderflugs nach Nigeria gestorben. Er hatte sich gegen die Rückführung gewehrt.

Nun werden die genauen Umstände seines Todes durch die zuständige Staatsanwaltschaft untersucht. Für die Abklärung der Todesursache wurde das Institut für Rechtsmedizin beigezogen.

Der 29-jährige Nigerianer, auf dessen Asylgesuch das Bundesamt für Migration nicht eingetreten war, hatte nach bisherigen Erkenntnissen seit einigen Tagen die Nahrungsaufnahme verweigert und versuchte, sich der Ausschaffung zu widersetzen.

Er konnte nur mit Gewalt gefesselt werden, wie es in der Mitteilung heisst. Man habe ihm an Händen und Füssen Manschetten angelegt, wie das auf solchen Sonderflügen aus Sicherheitsgründen üblich sei, sagte Marcel Strebel, Chef der Informationsabteilung der Kantonspolizei Zürich.

Das zweiköpfige Begleiterteam habe dann bemerkt, dass der Mann plötzlich kaum mehr ansprechbar gewesen sei und sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechterte, sagte Strebel weiter.

Die Fesseln wurden gelöst, das Begleiterteam und die beigezogene Sanität leiteten sofort Reanimationsmassnahmen ein. Trotzdem verstarb der Mann wenig später auf dem Flughafengelände.

Nun hat das Bundesamt für Migration die Durchführung von Sonderflügen bis auf Weiteres gestoppt. Der polizeilich wegen Drogenhandels verzeichnete Nigerianer hätte am Mittwoch zusammen mit weiteren 15 Ausschaffungs-Häftlingen zurückgeflogen werden sollen.

Mit solchen Sonderflügen werden Personen zurückgeführt, die sich früheren Rückführungen widersetzt haben. Zur Gewährleistung der Sicherheit werden sie auf diesen Sonderflügen gefesselt.

swissinfo.ch und Agenturen

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