Konzept für elektronischen Impfausweis liegt vor
(Keystone-SDA) Verschiedene Akteure aus dem Gesundheitswesen haben ein gemeinsames Konzept für einen elektronischen Impfausweis erarbeitet. Die Datenhoheit soll dabei bei den Patientinnen und Patienten bleiben, teilte das Konsortium am Dienstag mit.
Demnach können die Patienten selber entscheiden, wem sie die Daten zur Verfügung stellen. Im entwickelten Konzept habe auch der Datenschutz «oberste Priorität», heisst es in der Mitteilung weiter.
Im Konsortium vertreten sind etwa die Berner Fachhochschule, der Ärzteverband FMH und der Schweizerischer Apothekerverband Pharma Suisse. Sie stecken grosse Hoffnungen in einen elektronischen Impfausweis. Etwa, dass dadurch Patientinnen und Patienten für den Nutzen von Impfungen sensibilisiert werden können.
Der Zugriff für Ärzte und Apotheker auf den Impfstatus ermögliche zudem, elektronische Impfempfehlungen abzurufen. Zuletzt könnten Forschende so anonymisierte Impfdaten nutzen, um neue Erkenntnisse und Zusammenhänge zu entdecken.
Wie das Konsortium betont, wäre der elektronische Impfausweis auch mit dem elektronischen Patientendossier kompatibel. Zudem sei es rasch realisierbar – sobald eine nachhaltige Finanzierung sichergestellt sei.
Nationalrat will elektronischen Impfausweis
Der Zeitpunkt für die Publikation ist gut gewählt: Der Bund arbeitet derzeit an der Einführung eines Impfausweises im elektronischen Patientendossier.
Erst im Februar hatte der Nationalrat eine entsprechende Motion überwiesen. Demnach soll der Bundesrat eine Ersatzlösung für die Online-Plattform meineimpfungen.ch schaffen. Geführt hatte die Stiftung Meineimpfungen dieses elektronische Impfbüchlein, finanziert und unterstützt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Nachdem das Onlinemagazin «Republik» schwere technische Mängel enthüllt hatte, wurde die Plattform im Mai 2021 eingestellt.