Bäuerliche Einkommen erneut gestiegen
Die Einkommen in der Schweizer Landwirtschaft sind 2008 erneut gestiegen. Grund waren eine gesteigerte Produktivität und höhere Preise. Gleichwohl sehen die Bauern keinen Grund zum Jubeln.
Im letzten Jahr ist der durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft auf einem Bauernbetrieb um 5,7% auf 41’700 Franken gestiegen. Dies teilte die eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope in Reckenholz-Täniken mit. 2007 hatte der Arbeitsverdienst 39’500 Franken betragen.
2008 generierte ein Bauernbetrieb im Schnitt 64’100 Franken, gegenüber 61’100 Franken im Vorjahr. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2000.
In den mageren Jahren 2001 und 2002 hatten die Einkommen je Betrieb etwas über 50’000 Franken, die Verdienste pro Einkommenskraft um 30’000 Franken gelegen. Seit 2006 wachsen die Einkommen kontinuierlich.
Die Betriebe erwirtschafteten im Jahr 2008 eine mittleren Umsatz von knapp 255’000 Franken. Dies entspricht einer Steigerung von 4,9% gegenüber dem Vorjahr. Die Direktzahlungen pro Betrieb beliefen sich 2008 auf 51’500 Franken, das sind 1,3% weniger als im Jahr davor.
Die Forschungsanstalt Agroscope interpretiert die positive Entwicklung vor allem als Folge der Tierhaltung. Namentlich die Umsätze in der Schweinehaltung hätten stark zugenommen, weil sich die Preise nach drei schlechteren Jahren erholt haben.
Auch der bis Oktober 2008 hohe Milchpreis und die damit verbundene Milchmengenausdehnung hat zum positiven Trend beigetragen.
Obschon der Arbeitsverdienst wieder den Stand von 2000 erreicht habe, sei der reale Verdienst der Bauern gesunken, gibt der Schweizerische Bauernverband zu bedenken. Die Teuerung sei seither um 8,8% gewachsen. Die Lücke zum Vergleichslohn ausserhalb der Landwirtschaft werde immer grösser.
swissinfo.ch und Agenturen
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