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Bewegte Vielfalt der Schritte

Das Ballett-Ensemble von Maurice Béjart gehört zu den renommiertesten in Europa. swissinfo.ch

Die kommende Tanzsaison in der Schweiz verspricht eine Vielfalt von Tanzsprachen. In manchen Stadttheatern sind dank neuen Leitern Stiländerungen zu erwarten.

Die grösste Änderung steht in Luzern bevor. Der neue Theaterdirektor setzt wieder auf ein festes Tanzensemble.

Dominique Mentha, Direktor am Luzerner Theater, hat als Leiterin der Tanzsparte Verena Weiss engagiert, die in der Tradition des deutschen Tanztheaters steht. Am 16. Oktober wird sie ihr erstes Stück für Luzern präsentieren: «Schatten der Erde», eine Annäherung an die Dichterexistenz von Friedrich Hölderlin.

Aber auch Gastchoreographen werden in Luzern zum Zug kommen. Carolyn Carlson, die amerikanische Grande Dame des abstrakten, zeitgenössischen Tanzes, wird mit dem Luzerner Tanzensemble ein neues Stück erarbeiten. Der Tanz ist, mit nur zwei Premieren, im Spielplan jedoch überraschend mager vertreten.

Breites Spektrum

Neuerungen gibt es auch am Stadttheater Bern. Der neue Ballettchef Stijn Celis ist in vielen Tanzsprachen zuhause und präsentiert ein entsprechend breites Spektrum an Stücken.

Nach «Aschenputtel», dem Tanzstück für Kinder, steht «akzepTanz» auf dem Programm: Es soll, von den Berufsverbänden des Schweizer Tanzes organisiert, eine Plattform für Schweizer Tanzschaffende werden.

In «Hidden Garden» plant Celis einen Bilderbogen verrätselter Befindlichkeiten. Mit «Le Sacre du Printemps» und «Petruschka» wagt sich der neue Ballettchef an zwei traditionsreiche Werke aus der Welt des Balletts.

Tanzlust pur

Viel Aktivität und Tanzlust pur darf man von Richard Wherlocks Basler Ballett erwarten. «Surfacing» zeigt Choreographien von zwei Tänzern des Ensembles. Mit dem «Nussknacker» widmet sich der Basler Ballettchef dem beliebtesten Märchen der Ballettgeschichte.

Ebenfalls gespannt sein darf man auf «Les Noces»: Wherlock wird den Abend zusammen mit dem international bekannten Jiri Kylian gestalten. «Richard und Friends» schliesslich zeigt verschiedene Tanzensembles, vom Béjart-Ballet Lausanne über das Ballet de l’Opéra de Paris bis hin zum Nederlands Dans Theater.

Zeitgenössische Moderne

Philipp Egli, seit drei Jahren Leiter der Tanzsparte am Theater St. Gallen, zeigt Produktionen mit unterschiedlichem Aufführungskontext: «Raumgriff V» soll in ungewöhnlichen Räumen aufgeführt werden und Tanzsprachen zeigen, die sich diesen anpassen.

Egli, der sich über die zeitgenössisch-moderne Tanzsprache definiert, lädt zudem zum ersten Mal Gastchoreographen ein: In «Stück für Stück» wird die bekannte Schweizer Bewegungsforscherin Anna Huber eine Choreographie speziell für St. Gallen kreieren.

Glanz der Tradition

Im Opernhaus Zürich kommt mit Heinz Spoerli weiterhin der traditionsreiche Glanz der Klassik zum Zug. Dabei zeigt Spoerli auch Offenheit für die Moderne. «Smoke», die erste Premiere, ist eine Arbeit des taiwanesischen Choreographen Lin Hwai-min.

In «Allem nah, allem fern» möchte Heinz Spoerli das Universum von Gustav Mahlers 5. Sinfonie ausloten. Und mit «Coppélia ou La Fille aux yeux d’émail» lässt der Zürcher Ballettchef eine der beliebtesten Ballett-Komödien wieder auferstehen.

swissinfo und Eva Bucher, sda

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