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Ein Fenster für neue Filmländer und Autoren

Ein Film aus Japan zum Schluss: "Fuon" von Yoichi Higashi. SP

Malaysia oder Südkorea gehören nicht zu den international bekannten Filmländern. Freiburg stellt sie ins Zentrum und führt Kulturen zusammen.

Das Festival zeigt von 6. bis 13. März 11 Produktionen im Spielfilm- und 13 Filme im Dokumentarfilm-Wettbewerb.

Seit bald zwanzig Jahren dokumentiert Freiburg das Filmschaffen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Auch die Ausgabe 2005 versteht sich als «Scheinwerfer auf die Länder des Südens».

«Freiburg» – das heisst traditionell zwei Wettbewerbe und eine grosse Retrospektive. Unter dem Titel «Palästina/Israel im schweizerischen Gedächtnis» zeigt die Retrospektive 19 Filme von Schweizer Autoren, die sich mit dem Nahost-Konflikt befassen.

Von Lyssy bis Godard



Die Filme stammen aus den vergangenen 30 Jahren und von Filmschaffenden wie Francis Reusser, Rolf Lyssy, Richard Dindo, Samir, Stina Werenfels und Jean-Luc Godard.

Godard ist mit seinen zwei Reflexionen über den Krieg und das Kino – «Ici et Ailleurs» (1974) und «Notre Musique» (2004) – gleich doppelt vertreten.

«Mehr als die Hälfte dieser Schweizer Filmschaffenden werden in Freiburg anwesend sein», erklärt der Initiant der Retrospektive, Alain Bottarelli. «Wir werden mit ihnen zusammen versuchen, die Konfliktsituation zu verstehen und auch darüber sprechen, wie filmische Arbeit in diesem Rahmen überhaupt möglich ist.»

Unbekanntes Malaysia



Im Wettbewerb um den «Regard d `Or» für den besten Spielfilm zeigt das Festival 11 Produktionen aus 11 Ländern, darunter Marokko, Irak, China, Südkorea, Bangladesh und Malaysia.

«Wir haben dieses Jahr zwei Filme aus Malaysia im Programm», sagt der künstlerische Direktor Martial Knaebel im Gespräch mit swissinfo. «Bisher kamen aus diesem Land lediglich Familien- oder Studentenfilme, ohne besondere Qualitäten. Aber innerhalb eines Jahres hat Maysia drei herausragende Filme produziert.»

Acht der 11 Filme im Spielfilm-Wettbewerb sind Erstlingswerke von bisher unbekannten Autoren, was der erklärten Absicht des Anlasses entspricht, wie Knaebel unterstreicht.

«Der Wettbewerb richtet sein Augenmerk auf neue Filmländer und kommende Autoren. Wir sagen es jedes Jahr wieder, aber es ist immer wieder frappierend, wie die tief in einem Land verankerten Themen eine universelle Gültigkeit haben.»

Spiritualität im Mittelpunkt



Unter dem Titel «Das Unsichtbare filmen», laufen mehr als 20 Filme zum Thema «Spiritualität». Darunter Werke wie «Das Evangelium nach Matthäus» (1964) von Pier Paolo Pasolini, «Nazarin» (1958) von Luis Buñuel oder «Andreï Rubljow» (1996) von Andreï Tarkovski.

«Mit dieser Reihe wollen wir zeigen, wie die Filmschaffenden dem Kino eine geistig spirituelle Dimension gegeben haben», präzisiert die für diese Sektion zuständige Marina Mottin.

Eine monografische Retrospektive schliesslich widmet sich den Filmen des türkischen Regisseurs Ömer Kavur, von welchem fünf Filme zu sehen sind.

Eröffnet wird das Festival am Sonntag mit «Le Grand Voyage», einer französisch-marokanischen Koproduktion. Ein 20-jähriger Gymnasiast muss seinen Vater im Auto von der Provence nach Mekka führen. Der Sohn steht kurz vor der Matur. Der Vater will nach Mekka an die traditionelle Pilgerreise.

swissinfo, Andreas Keiser

Das 19. internationale Filmfestival Freiburg findet vom 6. bis 13. März statt.

Es zeigt insgesamt 102 Filme und ein Rahmenprogramm mit Diskussionen und Foto-Ausstellungen.

Das Festival wird unterstützt von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), den Gemeinden der Agglomeration Freiburg, dem Kanton Freiburg und der «Loterie Romande».

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