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Kampf, Kopf, Glückspillen und neuer Atem

Keystone

Die Sonntagspresse zeigt sich erleichtert über den 2:1 Sieg der Schweizer Nationalmannschaft gegen Lettland. Für Trainer Ottmar Hitzfeld bedeutet der Sieg "einen ersten Schritt", aber "noch kein Grund zur Euphorie".

Nach der Blamage gegen Luxemburg hatte die Nati den Sieg bitter nötig, um im Rennen um die WM 2010-Qualifikation zu bleiben «Ein perfekter Abend» titelt der Sonntags Blick und fordert die Fans auf, den «Balsam auf die Wunden» zu geniessen.

Denn, alles sei «umsonst, wenn die Nati am Mittwoch gegen Griechenland nicht nachlegt und punktet». Doch das sei nach der Leistung gegen Lettland durchaus möglich. Die zwei Schweizer Tore von Alex Frei und Blaise seien «Glückspillen».

Ganz in die Euphorie verfallen mag das Blatt nicht. «Dieser Sieg war ein erster Schritt, aber noch kein Grund euphorisch zu sein.» – Mit dieser Einschätzung zitiert das Blatt Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld.

Die NZZ am Sonntag bezeichnet den Tauchgang gegen Luxemburg als «Gespenst vom 10. September», das «kaum aus der hiesigen Fussball-Historie» zu verdrängen sei.

Doch mit «Kampf und Kopf» habe die Nati «neuen Atem für die WM-Qualifikation 2010» geholt. Die Mannschaft habe die Geduld behalten und «das Vertrauen in das eigene Spiel nie verloren». Diese Tugenden seien am nächsten Mittwoch «abermals vonnöten, denn in die Geschichtsbücher schafft es der Sieg gegen Lettland nicht».

Langer Anlauf zur Erlösung

«Befreiungsschlag», titelt die Sonntags Zeitung. Der Sieg sei «mit harter, zäher Arbeit verbunden, weil sich der Gegner vornehmlich aufs Verteidigen verlegte und die Schweizer selbst zuerst die eigene Nervosität bekämpfen mussten».

Doch in der 63. Minute sei Captain Alex Frei mit seinem ersten Tor der Durchbruch gelungen. Die Welt werde über das 2:1 gegen Lettland nicht staunen und «schon gar nicht so reagieren wie auf das 1:2 einen Monat zuvor gegen Luxemburg».

Der Sieg gegen Lettland «musste von einer Mannschaft erwartet werden, die das Selbstverständnis hat, 2010 an die WM in Südafrika gehören zu müssen». «Es war ein langer Anlauf zur Erlösung gewesen, lang, zäh kräfteraubend», aber: «Die Nati hat den Charaktertest bestanden.»

Gefeierter Messias

Die Schweiz habe ihre «Chance auf eine WM-Teilnahme gewahrt», bilanziert der Sonntag und schreibt von einem «Befreiungsschlag für Hitzfeld». Dieser habe seinen Ruf «vorerst gerettet», nachdem er in den letzten Wochen gelitten habe «wie selten zuvor».

Vor seinem Amtsantritt sei der Nati-Trainer «als Messias gefeiert» worden. Nach dem GAU gegen Luxemburg habe der «personifizierte Erfolgstrainer» um seinen Ruf fürchten müssen: «Denn in Europa machte nicht die Runde, dass die Schweiz, sondern dass der grosse Hitzfeld gegen Luxemburg verloren hat.»

Als «kleine Entschuldigung» bezeichnet der Lausanner Le Matin den Sieg. Die Nati habe «das Nötigste getan, nicht mehr und nicht weniger». Doch nun gehe es darum, gegen Griechenland zu siegen. «Nur dann kann von einer wirklichen Heldentat die Rede sein.»

swissinfo, Andreas Keiser

Schweiz – Lettland 2:1.
Tore: 63. Frei 1:0. 71. Ivanovs 1:1. 73. Nkufo 2:1.
AFG Arena St. Gallen. 18’026 Zuschauer (ausverkauft).
Schiedsrichter Cortez Batista (Por).
Schweiz: Benaglio (Tor); Lichtsteiner, Djourou, Grichting, Spycher; Behrami, Inler, Huggel, Barnetta; Nkufo, Frei.
Lettland: Vanins; Savcenkovs, Ivanovs, Gorkss, Kacanovs; Solonicins, Astafjevs, Laizans, Cauna; Karlsons, Pereplotkins.

Schweiz-Lettland 2:1
Luxemburg-Israel 1:3
Griechenland-Moldawien 3:0

1. Griechenland 9 Punkte
2. Israel 7 Punkte
3. Schweiz 4 Punkte
4. Lettland 3 Punkte
5. Luxemburg 3 Punkte
6. Moldawien 0 Punkte

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