Türchen Nummer 21: Kanton Freiburg
Der Jazztrompeter Matthieu Michel ist nicht sehr gesprächig. Er zieht es vor, seine Emotionen durch das Mundstück seines Instruments zu vermitteln.
Matthieu ist nicht sein richtiger Vorname. Seinen richtigen Namen will er für sich behalten. Seit vielen Jahren lebt er in Vevey, doch aufgewachsen ist er in Courtepin im Kanton Freiburg.
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Sein Vater betrieb dort ein Restaurant. Dieser dirigierte zudem mehrere Chöre und Blaskapellen. Im Restaurant fanden Hochzeiten statt, bei denen der Vater für die musikalische Unterhaltung sorgte. Zusammen mit seinen Kindern, die alle ein Musikinstrument spielten.
Es waren diese Hochzeitsempfänge, die Matthieu Michel nach seinen eigenen Worten traumatisierten, «denn es gab immer, verzeihen Sie den Ausdruck, irgendeinen Idioten, der mich auf einen Tisch stellte, damit alle mich spielen sehen konnten». Deshalb mag er die Bühne auch nicht so sehr. Aber er geht trotzdem dorthin, «denn dort ist es am schönsten».
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Jahrelang mochte er zwar Musik ganz gerne, aber mehr nicht. Eines Tages spielte ihm einer seiner Brüder eine Miles Davis-Platte vor. «Sobald ich das hörte, änderte sich mein Leben radikal», sagte er in einem Video, als er 2016 für den Schweizer Musikpreis nominiert wurde.
Der Musiker ist teilweise Autodidakt, hat ein absolutes Gehör und kann zwar Noten lesen, nicht aber Akkorde auf einer Partitur. Was ihm an der Musik am meisten gefällt, ist die langfristige Arbeit: «Ich mag es, weil sich jeder auf eine bestimmte Weise entwickelt. Geschmäcker ändern sich. Ich mag es, diese musikalische Entwicklung zu leben.» Aber er hält sich immer die Tür für neue Projekte und neue Musiker offen.
Hier ein Konzert mit ihm:
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