Jedes Jahr wird an einem Montag im April um 18 Uhr auf dem Zürcher Sechseläutenplatz der "Böögg" beziehungsweise Schneemann verbrannt. Sobald der Kopf explodiert, wird die Uhr gestoppt. Die Brenndauer zeigt an, wie lange und warm der Sommer werden soll, sagt der Volksmund.
Das SechseläutenExterner Link hat verschiedene Wurzeln. Einerseits gründet es auf Feuerbräuchen, die an die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche gebunden waren. Während dieser Zeit verbrannten Knaben selbstgebastelte Strohpuppen auf Plätzen der Stadt.
Andererseits regelten die Zunftsleute früher mit dem Läuten der Glocken die Arbeitszeiten. Im Winter arbeiteten die Handwerker bis 17 Uhr und im Sommer bis 18 Uhr.
1892 wurden die beiden Traditionen zusammengeführt. Das Verbrennen des mit Feuerwerkskörpern gefüllten Schneemannes wurde ein fester Bestandteil des Sechseläuten.
Exakt um 18 Uhr wird der «Böög» angezündet, der auf einem 10 Meter hohen Holzhaufen thront. Etwa 3500 Zünftlerinnen und Zünftler, in traditionellen Trachten, nehmen am Umzug teil. Reitergruppen umrunden den brennenden Schneemann bis zum Höhepunkt: Der Kopf explodiert.
Damit es jedes Jahr so richtig schön knallt muss ein Experte her. Lukas Meier, gelernter Dekorationsgestalter und selber Zünftler ist der Meister, der den Schneemann baut und mithilfe weiterer Gesellen anfertigt.
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