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Federer will südafrikanischen Kindern helfen

Im Wimbledon verteidigt Roger Federer den Titel, in Südafrika unterstützt er Kinder. Keystone

Der Schweizer Tennisstar verteidigt zur Zeit in Wimbledon seinen Titel. Gleichzeitig stellte er sein erstes Hilfsprojekt vor.

Die Nummer 1 im Welttennis kündigte an, dass seine Stiftung künftig die südafrikanische Hilfsorganisation Imbewu unterstützt.

Die Idee zur Gründung der Roger Federer Stiftung hatte der 22-jährige Basler im vergangenen Dezember nach seinem erfolgreichen Tennisjahr mit sieben Turniersiegen.

Dabei hatte er geschätzte 16 Mio. Franken Preisgeld gewonnen. Einen Teil davon will er nun für karitative Zwecke verwenden.

Die Roger Federer Stiftung hat bekannt gegeben, dass sie mit dem Hilfswerk Imbewu zusammenarbeite.

Imbewu ist eine nichtstaatliche Organisation, welche die Lebensbedingungen und Zukunftsaussichten junger Leute in New Brighton verbessern will, einem Township ausserhalb der südafrikanischen Stadt Port Elizabeth, wo die Arbeitslosenrate bei rund 80% liegt.

Unterstützung für junge Menschen

«Ich habe die Stiftung ins Leben gerufen, um etwas zurück zu geben. Vor allem denjenigen, denen es nicht gut geht», sagte Federer.

Federers Eltern verwalten die Stiftung und haben sich über etliche der Projekte von Imbewu in Südafrika persönlich orientiert.

Federers Stiftung will zusammen mit Imbewu die Schulausbildung von rund 30 südafrikanischen Kindern ermöglichen.

Pascal Holliger ist Koordinator von Imbewu in der Schweiz. Er sagte gegenüber swissinfo, dass er sehr überrascht gewesen sei, als der beste Tennisspieler der Welt seine finanzielle Unterstützung angeboten habe.

«Es ist kaum zu glauben, dass ein solcher Champion seinen Namen dafür verwendet, einer kleinen Organisation wie der unsrigen zu helfen», sagt Holliger.

«Doch denke ich, unsere Arbeit widerspiegelt auch die Persönlichkeit von Roger Federer: bescheiden und nahe bei den Menschen.» Er hätte ja, so Holliger, eine grössere Organisation wählen können, welche ihm viel mehr Prestige eingebracht hätte. «Aber das war gar nicht seine Absicht.»

Roger Federer selber begründet seine Hilfstätigkeit in Südafrika damit, dass seine Mutter dort aufgewachsen sei.

«Ich habe immer enge Beziehungen zu Südafrika gehabt, und Imbewu erlaubt es mir, dort Kinder und Jugendliche zu unterstützten, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.»

Bildung und Gesundheit

Imbewu unterstützt Ausbildungsprogramme für junge Leute in New Brighton. Dazu gehören auch Aufklärungsprogramme über die Gefahr von HIV und Aids.

Holliger sagt, dass in Teilen des Township rund 40% der Bewohner HIV-positiv seien.

«Das ist ein riesiges Problem. Jedes mal, wenn ich dorthin zurückkehre, ist jemand aus dem Bekanntenkreis gestorben.» Für Holliger ist eine Aids-Präventions-Kampagne daher äusserst wichtig.

Der Tennisstar selber, so Holliger, sei im Township New Brighton noch keine Berühmtheit. «Wir hoffen aber, ihn hier bald begrüssen zu dürfen.» Denn die Verantwortlichen der Organisation möchten eine echte Partnerschaft aufbauen, bei der Roger Federer in die Projekte involviert sei.

«Zuerst kannte ihn hier niemand, doch das beginnt sich zu ändern», ist Holliger überzeugt. » Ob er nun Wimbledon zum zweiten Mal gewinnt oder nicht, ich denke, Roger wird ein ganz Grosser hier in New Brighton».

swissinfo, Ramsey Zarifeh
(Übertragung aus dem Englischen: Urs Maurer)

Den Entschluss, eine karitative Stiftung zu gründen, hat Roger Federer an Weihnachten 2003 gefällt.

Die Roger Federer Stiftung unterstützt künftig die schweizerisch-südafrikanische Hilfsorganisation Imbewu.

Imbewu finanziert die Schul- und Gesundheits-Ausbildung von jungen Leuten und fördert auch Sportprojekte in der Township New Brighton.

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