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Massnahmen im Kampf gegen die Vogelgrippe

Blick auf die Vogelgrippe-Konferenz am Sitz der WHO in Genf. Keystone

Gaudenz Silberschmidt, Chef der Abteilung Internationales im Bundesamt für Gesundheit spricht mit swissinfo über die Vogelgrippe-Konferenz in Genf.

Die Konferenz fand am Hauptsitz der WHO in Genf statt und ging am Mittwoch zu Ende. Die Teilnehmer einigten sich auf einen Aktionsplan.

Am letzten Tag der internationalen Vogelgrippe-Konferenz herrschte unter den über 500 Experten Einigkeit, dass das Virus H5N1 am Ursprung bekämpft werden muss. Um eine Grippe-Pandemie beim Menschen zu verhindern, müsse die Ausbreitung der Krankheit beim Geflügel verhindert werden.

Ein von der Weltbank vorgelegter Aktionsplan sieht darum unter anderem die Impfung von Zuchtgeflügel, die Vorbereitung auf eine Grippe-Pandemie und ein besseres Alarmierungssystem in den Entwicklungsländern vor. Zudem sollen die betroffenen Länder in die Lage versetzt werden, die Landwirte für die Tötung ihrer Tiere zu entschädigen.

Es wird mit Kosten von rund 1 Mrd. Dollar in den nächsten drei Jahren gerechnet.

Fortschritte meldet inzwischen der Pharmakonzern Roche: Das Unternehmen hat einen Schnelltest auf den Markt gebracht, der bei Vögeln das Vogelgrippe-Virus H5N1 nachweisen kann. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Methoden seien Ergebnisse statt in Tagen schon innerhalb von Stunden erhältlich, teilte Roche am Mittwoch mit.

Gaudenz Silberschmidt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) leitete die Schweizer Delegation an der Konferenz in Genf.

swissinfo: Welche Ergebnisse brachte das Treffen in Genf?

G.S.: Es gab eine ganze Reihe von Abmachungen, welche zu globalen, nationalen und regionalen Massnahmen gegen das Ausbreiten der Vogelgrippe führen werden.

Wichtige Schritte sind einmal, die Vogelgrippe an ihrem Ursprung zu bekämpfen, was bedeutet, die vorhandenen Strategien umzusetzen. Dann werden die Vorbereitungen für den Kampf gegen eine Pandemie auf sämtlichen Ebenen vorangetrieben. Schnell, ohne jedoch in eine Panik zu verfallen.

swissinfo: Ein Hauptthema der Konferenz war die Finanzierung der Massnahmen. Wie stellt sich die Schweiz dazu?

G.S.: Die Konferenz hatte zum Ziel, die Höhe der Bedürfnisse abzuklären, Es war keine «Geberkonferenz». Doch hat die Schweiz bereits beschlossen, der FAO (UNO Organisation für Ernährung und Landwirtschaft) 4,8 Mio. Franken zur Verfügung zu stellen. Damit wird die Organisation die Vogelgrippe in Asien bekämpfen. Die Modalitäten haben wir an der Konferenz besprochen.

Daneben gibt es diverse Aktivitäten, welche die Schweiz unterstützt. Am 17. und 18. Januar wird zudem in Peking eine Geberkonferenz stattfinden.

swissinfo: Wie geht es nach der Konferenz von Genf weiter?

G.S.: Die Finanzen sind eine Seite. Aber es gibt auch die technischen Probleme. Es wird ein Seminar der WHO über die Kommunikation geben, denn wir müssen die Botschaft richtig rüberbringen.

Es wird konkrete Sofortmassnahmen gegen die Vogelgrippe geben: Die Länder werden immer transparenter informieren. Darum haben wir sie auch gebeten. Die Staaten sind auch dabei, ihre nationalen Aktionspläne zu verfeinern.

Zudem müssen wir die Modalitäten ausarbeiten, nach denen die Vorräte an Anti-Grippemittel anzulegen sind.

swissinfo: Was wird die Schweiz zu diesen kommenden Schritten beisteuern?

G.S.: Die Schweiz wird ihre eigene Vorsorge vorantreiben. Dann wird sie die FAO unterstützen und ihre Verantwortungen wahrnehmen. Einmal als Land mit dem Sitz der WHO und als Land, wo der Pharmamulti Roche – der Produzent des Antigrippemittels Tamiflu – seinen Hauptsitz hat.

Swissinfo-interview: Isobel Leybold-Johnson
(Übertragung aus dem Englischen: Urs Maurer)

In Genf – am Sitz der WHO – fand vom 7.-9. Nov. eine dreitätige Vogelgrippe Konferenz statt.

Über 500 Experten aus 100 Ländern nahmen daran teil.

Die Konferenz wurde von der WHO, der World Organisation for Animal Health und der Weltbank organisiert.

Gaudenz Silberschmidt leitete die Schweizer Delegation.

Die Firma Roche sagte, dass sie genug Tamiflu hergestellt habe, um es an 55 Mio. Menschen zu verabreichen.

Roche dementierte Meldungen aus Vietnam, wonach das Land Tamiflu herstellen darf.

Der H5N1-Virus ist ein für den Menschen gefährlicher Virusstrang.

Die Vogelgrippe ist eine Tierseuche.

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