Neue Spuren in der Sahara
Die in der Sahara verschwundenen Touristen, unter ihnen vier Schweizer, werden laut der algerischen Regierung von bewaffneten Rebellen als Geiseln gehalten.
Aussenministerin Calmy-Rey macht in einem Schreiben an ihren algerischen Amtskollegen Druck.
Nach Angaben von algerischen Regierungskreisen werden die 31 Touristen von bewaffneten Rebellen als Geiseln festgehalten. Algerien erklärte am Wochenende erstmals öffentlich, Kontakt mit den Geiselnehmern aufgenommen zu haben.
Die Touristen würden vermutlich in verschiedenen Gruppen in einem felsigen und gebirgigen Teil der Sahara gefangen gehalten, der nur mit Kamelen zugänglich sei.
Algerien hat Tausende von Soldaten und Suchflugzeuge in die Wüste geschickt, um die Verschwundenen zu suchen.
Kleider und Nachrichten
Laut einem Bericht im «Sonntags-Blick» fanden algerische Suchtrupps vor sechs Tagen liegen gelassene Kleidungsstücke der Touristen. Auch geschriebene Nachrichten seien gefunden worden.
Die algerischen Behörden seien überzeugt, dass es sich um Zeichen der Gesuchten handle, die den Weg zu ihrem Versteck aufzeigen sollten.
Brief nach Algier
Unterdessen hat die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey ihren algerischen Amtskollegen Abdelazis Belkhadem schriftlich gebeten, alles zu tun, um das Leben der Touristen nicht zu gefährden.
Zudem sicherte Calmy-Rey eine enge Zusammenarbeit mit den algerischen Behörden zu. Seit Anfang April sind zwei Beamte des Bundesamts für Polizei sowie ein EDA-Vertreter in Algerien mit den lokalen Behörden in Kontakt.
Die Schweiz stimmt ihre politische Präsenz in der Problemlösung laufend mit Deutschland und Österreich ab. In der Sahara sind neben den vier Schweizern auch 15 Deutsche , 10 Österreicher, ein Schwede und ein Niederländer verschwunden.
swissinfo und Agenturen
Im Süden der algerischen Sahara sind seit mehreren Wochen verschiedene Reisegruppen verschollen.
Laut der algerischen Regierung werden diese als Geiseln festgehalten.
Unter den 31 europäischen Vermissten sind 4 Schweizer Staatsangehörige.
Die Vermissten aus der Schweiz:
– Silja Stäheli (19)
– Sybille Graf (19)
– Reto Walther (31)
– Marc Hediger (42)
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch