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Roger Federer ganz allein in seiner Galaxis

Keystone

Sechs Schweizer, drei Männer und drei Frauen, sind auf der Startliste des Australian Opens, das erste grosse Rendez-Vous der Tennis-Saison.

Roger Federer ist der Angstgegner von allen. Martina Hingis, Patty Schnyder und Stanislas Wawrinka streben Überraschungen an. Marco Chiudinelli und Emmanuelle Gagliardi sind Aussenseiter.

Roger Federer sagt es selber: Es werde schwierig sein, ihn auf der Rebound Ace in Melbourne zu schlagen, wo er seinen Titel verteidigt.

Nummer eins im Welttennis, Sieger von 8 der 12 letzten Grand-Slam-Turniere, seit einem halben Jahr in offiziellen Spielen ungeschlagen: Federer ist der grosse Favorit beim Australian Open, das in der Nacht auf Montag begonnen hat.

Der Basler ist das Paradepferd der Schweizer Selektion, die aus sechs Leuten besteht. Neben ihm sind Stanislas Wawrinka (ATP 31) und Marco Chiudinelli (ATP 134).

Bei den Frauen versuchen Martina Hingis (WTA 7) und Patty Schnyder (WTA 9), wie letztes Jahr ins Viertelfinal zu kommen. Emmanuelle Gagliardi (WTA 113) wird Mühe haben, um ein vorzeitiges Ausscheiden gegen die Italienerin Tatiana Garbin (WTA 33) zu verhindern.

Zum Siegen verurteilt

Die Dominanz Roger Federers versetzt den Basler in eine paradoxe Situation: Alles andere als ein Turniersieg in 14 Tagen in der Rod Laver Arena wäre eine totale Überraschung.

Umso mehr als Federer nichts dem Zufall überlassen hat und in seinem Vorbereitungsprogramm auf das Turnier in Doha, wo er in den letzten Jahren präsent war, verzichtete. Jetzt kann er das Australian Open in absolutere Frische beginnen.

“2006 habe ich 97 Spiele absolviert, und das habe ich am Schluss gespürt. Ich versuche alles, um Verletzungen zu vermeiden, um alle grossen Herausforderungen zu bestehen”, so Federer.

Experten fragen sich: Wer kann den Schweizer überhaupt schlagen, der im Welttennis total dominiert und am kommenden 26. Februar seit 161 Wochen ununterbrochen die Nummer eins sein wird und so den Rekord von Jimmy Connors übertrifft.

Rafael Nadal, Andy Roddick oder Marat Safin

Federeres Kronprinz, Rafael Nadal, ist ein ernsthafter Gegner, auch wenn der Spanier seit mehreren Monaten auf der Suche nach seiner Bestform ist.

Der Amerikaner Andy Roddick (ATP 6), der den Basler am US Open sowie am Masters hart bedrängte und seinen eisernen Aufschlag und das Vertrauen wieder gefunden hat, könnte der Nummer eins auch gefährlich werden.

Und vielleicht könnte der Russe Marat Safin (ATP 26) seinen Exploit von 2005 wiederholen, als er nach einer langen Schlacht Federer besiegte und später den Pokal gewann.

Die Gegner der Schweizer

Rafael Nadal könnte in der 3. Runde des Australian Open theoretisch auf Stanislas Wawrinka treffen. Der Waadtländer hat in Doha und Auckland immer verloren und wartet auf seinen ersten Sieg im neuen Jahr. In seinem ersten Spiel gegen den Amerikaner Kevin Kim (ATP 97) muss er wieder in Form kommen.

Marco Chiudinelli hat mit dem Schweden Thomas Johansson (ATP 72) keinen leichten Gegner: Johansson gewann 2002 das Australian Open, seither ist er aber durch Verletzungen geschwächt.

Leichtes Spiel sollten Martina Hingis und Patty Schnyder mit ihren Gegnerinnen Nathalie Dechy (WTA 49) und der US-Juniorin Madison Brengle (WTA 497) haben.

swissinfo, Jonathan Hirsch
(Übertragung aus dem Englischen: Jean-Michel Berthoud)

Das Australian Open 2007 findet vom 15. bis 28. Januar in Melbourne statt.

Als Grand Slam gelten vier grosse Turniere: Das Australian Open, Roland Garros in Paris, Wimbledon in London und das US Open in New York.

Geboren 1981, ist Roger Federer seit Februar 2004 Nummer 1 der ATP-Weltrangliste.

Er hat bereits 45 ATP-Turniere und die Masters von Australien (2004, 2006), Wimbledon (2003, 2004, 2005 und 2006), das US-Open (2004, 2005 und 2006) gewonnen.

Federer ist seit April 2006 Botschafter des UNO-Kinderhilfswerks Unicef.

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