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Vermeintliche Traumgruppe für die Schweiz

"Glücksgöttin" mit Rastalocken: Christian Karembeu (links), Weltmeister von 1998. Keystone

Will sich die Schweiz für die Endrunde der Fussball-WM 2010 in Südafrika qualifizieren, muss sie sich gegen Griechenland, Israel, Moldawien, Lettland und Luxemburg durchsetzen.

Die Aufgabe erscheint lösbar. Aber die Schweizer Fussballer zeigten oft gerade gegen vermeintlich inferiore Teams schwache Leistungen.

Die «Glücksfee» für die Schweiz war ein Mann: Christian Karembeu. Am Sonntag bei der Auslosung der Ausscheidungsgruppen in Südafrika meinte es der französische Weltmeister von 1998 gut mit der Schweiz.

Härtester Gegner auf dem Weg zur Weltmeisterschafts-Endrunde 2010 im Land am Kap ist Griechenland, der amtierende Europameister. Auch die zuletzt sehr stark aufspielenden Israeli werden sicher einen mehr als unbequemen Gegner abgeben.

Moldawien, Lettland und Luxemburg dagegen sind schwächer einzustufen als die Schweiz, welche im aktuellen Ranking des Weltfussballverbandes Fifa auf Platz 44 abgerutscht ist.

Kuhn auf der Tribüne

Im Schweizer Lager wurde die Gruppenzuteilung vorsichtig optimistisch aufgenommen. «Wir wurden in eine Gruppe gelost, die mir sehr ausgeglichen zu sein scheint», sagte Ralph Zloczower, Präsident des Schweizerischen Fussballverbands (SFV). Von Rang 1 bis 4 hält er alles für möglich.

Nationalcoach Köbi Kuhn hob vor allem die beiden schweren Fussballbrocken hervor, welche auf die Schweiz warten. «Die Israeli sind sehr stark einzuschätzen, der kürzliche Sieg über Russland unterstreicht dies. Und die Griechen haben sich souverän für die Euro 2008 qualifiziert.»

Kuhn kann der Qualifikation aber gelassen entgegen sehen. Er tritt nach der EM vom nächsten Sommer in der Schweiz und Österreich zurück. Es wird Aufgabe seines Nachfolgers sein, die Schweiz nach Südafrika zu führen.

Klare Zielvorgabe Sutters

Vor vermeintlich allzu leichten Expeditionen warnte Ernst Lämmli, der Nationalmannschafts-Delegierte des Verbands. «Dass es gegen Griechenland und Israel sehr schwer wird, wissen wir, auch Moldawien und Lettland sind nur schwer bezwingbare Teams.»

Alain Sutter, ehemaliger Schweizer Spitzenspieler und heutiger Fussball-Experte des Schweizer Fernsehens (SF), skizzierte die Marschrichtung klar vor: «Griechenland hat zwar eine überragende EM-Qualifikation gespielt. Trotzdem ist das eine Gruppe, in der die Schweiz tatsächlich den 1. Platz anpeilen muss.»

Es werde zwar ein neuer Trainer dabei sein, aber das Team sei in seiner Entwicklung noch nicht am Ende. Diese Mannschaft wird laut Sutter den Höhepunkt mit der Euro 2008 noch nicht erreicht haben.

Britisch-kroatisches Wiedersehen

Neben der Gruppe 2, in der die Schweiz sich befindet, gibt es weitere acht europäische Ausscheidungsgruppen. Die «Hammergruppe» ist sicherlich die sechste, die ein Wiedersehen von Kroatien und England bereit hält.

Dabei können sich die Briten für die schmachvolle 2:3-Heimniederlage von letztem Mittwoch revanchieren, mit der die Kroaten das Mutterland des Fussballs von der Endrunde der Euro 2008 verbannte.

In Gruppe 4 treffen Deutschland, Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan und Liechtenstein aufeinander, während es in Gruppe 7 Frankreich mit Rumänien, Serbien, Litauen, Österreich und den Färöern zu tun bekommt.

Nur Gruppensieger fix dabei

Weltmeister Italien spielt in Gruppe 8 gegen Bulgarien, Irland, Zypern, Georgien und Montenegro. Die stärkste, weil ausgeglichenste Gruppe dürfte die 9 sein: Holland, Schottland, Norwegen, Mazedonien und Island kämpfen hier um die Punkte.

Jeweils der Gruppensieger ist direkt für die WM qualifiziert. Die acht besten Zweitplatzierten spielen in vier Duellen mit Hin- und Rückspiel die weiteren vier WM-Tickets aus.

swissinfo und Agenturen

Griechenland, aktuelle Fifa-Position 11.

Israel (26).

Moldawien (53).

Lettland (88)

Luxemburg (152)

Die Schweiz liegt aktuell auf Platz 44

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