Anbieter von Grundversicherungen sollen nicht gleichzeitig Zusatzversicherungen anbieten dürfen, verlangt eine Gruppe von Ärzten mit einer Volksinitiative. Sie fordern damit mehr Transparenz im Geschäft der Krankenversicherungen.
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swissinfo.ch und Agenturen
Die von der Verbindung der Schweizer Ärzte (FMH) unterstützte Gruppe von Medizinern erläuterte am Freitag vor den Medien den Inhalt der Volksinitiative «Für Transparenz in der Krankenversicherung», die sie letzte Woche gestartet hatte.
Mit dem Volksbegehren wollen die Ärzte erreichen, dass sich die Krankenkassen entscheiden müssen, welches Geschäft sie betreiben wollen – die obligatorische Kranken-Grundversicherung oder Zusatzversicherungen.
Damit würde nach Ansicht der Ärzte die von ihnen vermutete Quersubventionierung der Zusatzversicherungen durch die Grundversicherung unterbunden.
Ausserdem würde der Risikoselektion in der Grundversicherung ein Riegel geschoben, welche die Krankenversicherungen dank Kenntnis der Kundendaten aus den Zusatzversicherungen betreiben könnten.
Die Initianten sehen ihr Begehren als Ergänzung zu der am Donnerstag vorgestellten Einheitskassen-Initiative der Sozialdemokratischen Partei (SP) und anderer Organisationen.
Auch diese Initiative würde zu einer strikten Trennung zwischen Grund- und Zusatzversicherung führen.
Die Initiative hat laut Angaben des Initiativkomitees jedoch keine Einheitskasse zum Ziel.
Die Ärzte verhehlten jedoch nicht, dass sie sich in der Frage der Einheitskasse nicht einig sind. Während die Westschweizer Ärzteschaft eine Einheitskasse befürwortet, stehen die Deutschschweizer dem Anliegen mehrheitlich kritisch bis ablehnend gegenüber.
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