Die Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei (SP) erhöhen den Druck auf Regierung und Parlament, die vollständige Liberalisierung des Postmarktes zu stoppen.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Nach eigenen Angaben haben sie innert rund fünf Monaten über 120’000 Unterschriften für die sogenannte Poststellen-Initiative gesammelt.
Rolf Zimmermann, Geschäftsführender Sekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), zeigte sich am Diengstag vor den Medien erfreut über den raschen Erfolg der Unterschriftensammlung: Das vorgelegte Sammeltempo gehöre zu den Spitzenresultaten in der Geschichte der Schweizer Volksinitiativen, sagte er vor den Medien.
Ziel der Initianten ist es, dass die Post auch in Zukunft ein flächendeckendes Filialnetz betreibt und damit in allen Landesteilen eine postalische Grundversorgung anbietet. Diese «bürgernahe Post mit qualitativ einwandfreiem Service» wollen sie in der Bundesverfassung verankern.
Finanzieren soll die Post den flächendeckenden Universaldienst einerseits, indem sie auch weiterhin auf dem Versand von Briefen bis 50 Gramm ein Monopol hält.
Anderseits soll die heutige Postfinance zu einer richtigen Bank werden, die auch im Schweizer Kredit- und Hypothekengeschäft tätig ist. Mit den Gewinnen der Postbank soll der Universaldienst quersubventioniert werden.
Die Initiative als Ausdruck der Liberalisierungsskepsis kommt laut SP-Präsident Christian Levrat genau zum richtigen Zeitpunkt: Eine Woche vor der Beratung der hängigen Postgesetz-Revision in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) des Nationalrats sei dies ein Warnsignal an die Adresse der bürgerlichen Parlamentsmehrheit.
Die Initianten wollen die Initiative im Juni bei der Bundeskanzlei einreichen. Zurzeit laufe noch die Beglaubigung der Unterschriften bei den Gemeinden.
swissinfo.ch und Agenturen
Meistgelesen Swiss Abroad
Mehr
Argentinien: Tausende Nachkommen von Ausgewanderten fordern den Schweizer Pass
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Im Ausland geht die Post noch nicht ab
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Im Januar 2010 ist der damalige Verwaltungsratspräsident Claude Béglé über seine eigenen Füsse gestolpert mit seinen Aussagen über die Investitionen, die die Post künftig in ihr Auslandgeschäft stecken müsste. Doch zumindest brachte er das Thema aufs Tapet. Umso vorsichtiger gibt man sich seither bei der Post selber: Zum Thema lässt sich die staatsbetriebliche Medienstelle –…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Hasler ist 63-jährig und tritt den Posten mit sofortiger Wirkung an. Der Bundesrat begründet die Wahl mit Haslers langjähriger Berufserfahrung an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Hasler als Direktor des Arbeitgeberverbandes bekannt, dem er zwischen 1993 und 2006 vorstand. Hasler erwarb sich dabei den Ruf, für die Sozialpartnerschaft einzustehen. Seit…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der Kontrast zwischen den beiden praktisch gleichaltrigen Herren ist offensichtlich. Claude Béglé tritt auch am Tag nach seinem unfreiwilligen Rücktritt betont selbstbewusst und forsch vor die Medien und erklärt, er habe versucht, mit vollem Einsatz das Beste zu tun “für mein Land und für das Unternehmen.“ Béglé, der international erfahrene Manager ist ein Globalisierungs-Prophet, der…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch