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Der Apfel der konservativen Rechten sät Zwietracht

Genaugenommen sind es eigentlich Raupen, die den Apfel auf dem als "Wurmplakat" bekanntgewordenen Wahlplakat der SVP anfressen und aushöhlen. UDC

Die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) hat am Sonntag ihre Plakatkampagne für die nationalen Parlamentswahlen vorgestellt. Darauf zerfressen Würmer, welche die Gegner der Partei darstellen sollen, einen mit Schweizerkreuz markierten Apfel. Das Sujet spaltet auch innerhalb der SVP.

Die Schweizerische Volkspartei (SVP/rechtskonservativ) hat am Sonntag ihr neues Wahlplakat präsentiert. Im Oktober finden in der Schweiz nationale Parlamentswahlen statt. Auf dem Plakat ist ein Apfel zu sehen, der die Schweiz repräsentieren soll. Er wird von fünf Würmern zerfressen, die aufgrund der Farben als Europäische Union und politische Gegner der SVP identifizierbar sind. «Sollen Linke und Nette die Schweiz zerstören?», steht auf dem Plakat.

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«Das erinnert an dunkle Zeiten»

Seit Sonntag wird das Plakat auf den Sozialen Netzwerken harsch kritisiert. Die einen finden das Bild grob, degoutant oder phantasielos.

Andere finden, das Plakat weise «sehr geschmacklose» Ähnlichkeiten mit der Nazi-Propaganda auf. Auf Twitter weisen mehrere User und Userinnen darauf hin, dass in den 1930er-Jahren Bilder von Parasiten und wurmbefallenen Äpfeln verwendet wurden, um Juden und Jüdinnen zu entmenschlichen.

«Das erinnert an sehr, sehr dunkle Zeiten», twittert ein User. «Politische Gegner als Tiere, ja gar Gewürm zu bezeichnen, stinkt so schwer nach Nazi-Propaganda, dass man es sogar 3 Meilen gegen den Wind noch riecht!», schreibt ein anderer.

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«Wer soll einen da noch ernst nehmen?»

Nicht nur die anderen Parteien sind verärgert. Kritische Stimmen gibt es auch innerhalb der SVP. Mehrere kantonale und nationale Politiker halten das Plakat für übertrieben und kontraproduktiv. Zum Beispiel der Zürcher SVP-Nationalrat Claudio Zanetti, der auch im ASO-Rat sitzt. Er liess auf Twitter seinem Ärger freien Lauf:

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Der Nationalrat Thomas Hurter (SVP/SH) sagte gegenüber der Online-Plattform nau.chExterner Link, er finde das Plakat «daneben und unsensibel». Die «pure Schlechtmacherei» des politischen Gegners sei «nicht unser Schweizer Stil», so Hurter zu Nau. Ausserdem verstehe man die inhaltliche Botschaft nicht

Der ehemalige Präsident der SVP Schaffhausen, Pentti Aellig, wandte sich auf Twitter direkt an den Parteichef Albert Rösti.

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Die französischsprachigen SVP-Vertreter scheinen weniger kritisch zu sein. Auf Anfrage des Westschweizer Fernsehens Radio Télévision Suisse (RTS) äusserte sich lediglich Nationalrat Jean Pierre Grin negativ. Er findet die Botschaft «ein wenig schockierend». Seiner Meinung nach sollte das Wahlplakat eher eine positive Botschaft vermitteln.

Der «schöne Schweizer Apfel» ausgehöhlt

Auf Anfrage des SonntagsBlicksExterner Link verteidigte Parteipräsident Rösti die Kampagne. «Der schöne Schweizer Apfel wird tatsächlich ausgehöhlt!», sagte er. Es sei ein Komplott im Gange, alle Parteien ausser der SVP würden nach den Wahlen das Rahmenabkommen durchwinken. «Wenn dieser Vertrag, samt automatischer Übernahme von EU-Recht kommt, zerstört dies unser Land», so Rösti.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine SVP-Plakatkampagne von sich reden macht. Im Jahr 2007 provozierten die Bilder von ausgestossenen schwarzen Schafen eine breite Debatte. 2009 wurde ein Anti-Minarett-Plakat der SVP in einigen Schweizer Städten verboten.

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