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Roland Garros: Nadal schlägt Federer erneut

Rafael Nadal (rechts) freut sich, Roger Federer ist enttäuscht. Keystone

Rafael Nadal hat Roger Federers grossen Traum vom ersten French-Open-Sieg erneut zerstört und den Weltranglisten-Ersten aus der Schweiz mit 6:3, 4:6, 6:3, 6:4 geschlagen.

Mit seinem dritten Triumph in Serie in Roland Garros untermauerte Nadal seine Ausnahmestellung auf Sand.

Der 25 Jahre alte Federer muss dagegen weiter auf den einzigen noch fehlenden Grand-Slam-Titel in seiner imposanten Trophäensammlung warten.

Dem vier Jahre jüngeren Nadal gelang als erstem Tennisprofi seit Björn Borg vor 27 Jahren der Titel-Hattrick beim wichtigsten Sandplatz-Turnier der Welt.

«Die Geschichte erwartet sie. Roger Federer und Rafael Nadal spielen heute mehr als ein Finale», hatte die französische Sportzeitung «L’Équipe» am Sonntag auf einer Doppelseite getitelt.

Seit Freitagabend stand das von allen Fans vom ersten Aufschlag an erwartete und erhoffte ultimative Gipfeltreffen fest. Zum ersten Mal seit 1969, als sich die beiden Australier Rod Laver und Ken Rosewall im Finale duellierten, kam es zu einer Neuauflage des Vorjahres-Endspiels auf der roten Asche von Roland Garros.

Showdown der besten Tennisprofis der Welt

Und als die digitale Uhr auf der Anzeigentafel des restlos gefüllten Court Philippe Chatrier auf 15.10 Uhr umsprang und Federer seinen ersten Aufschlag servierte, waren all die Vorreden, Statistiken und Wetteinsätze nur noch Beiwerk für den Showdown der besten beiden Tennisprofis der Welt.

Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad am heissesten Tag des Turniers gönnten sich die beiden Rivalen genau drei Spiele zum Aufwärmen, ehe das Spektakel seinen Lauf nahm.

Mit «Roger, Roger»-Rufen feuerten die Zuschauer den seit 175 Wochen in der Weltrangliste führenden Federer an. Doch wieder einmal wuchs Nadal, der am Abend vorher den spektakulären Spieltag in der spanischen Fussball-Liga am Fernsehen verfolgt hatte, auf seinem Lieblingsbelag über sich hinaus.

«König der Sandplätze» gewinnt

Allein im ersten Satz wehrte er zehn Breakbälle des zehnmaligen Grand-Slam-Siegers ab. Auch die kurze Schwächephase im zweiten Satz steckte der «König der Sandplätze» weg.

Federer, der vor drei Wochen im Finale am Hamburger Rothenbaum erstmals auf Sand gegen Nadal gewonnen hatte, machte dem Spanier das Leben zwar so schwer wie möglich, konnte aber auch im weiteren Verlauf insgesamt 16 Breakchancen nicht nutzen.

Nach drei Stunden und zehn Minuten stand der Triumph des Mallorquiners fest, der seine French-Open-Bilanz auf 21:0 und die persönliche Bilanz gegen Federer auf 8:4 Siege ausbaute. Zudem kassierte Nadal eine Million Euro Preisgeld für seine Zwei-Wochen-Schicht.

swissinfo und Agenturen

Roger Federer:

Rechtshänder, 25, in Basel geboren, lebt in Oberwil.

Spielt das French Open in Paris zum 9. Mal. Es ist das einzige Grand Slam-Turnier, das er bisher nicht gewonnen hat.


Rafael Nadal:

Linkshänder, 21, in Manacor auf Mallorca geboren, wo er heute lebt.

Ist nach Björn Borg der erste Spieler, der drei aufeinander folgende French Open gewinnt.

Spielt das French Open zum 3. Mal, hat im Roland Garros eine 21:0-Bilanz.

Führt bei den Begegnungen mit Federer 8:4, davon 5:1 auf dem Hartplatz.

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