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Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Sie sind der:die Chef:in eines Fernsehsenders, aber Sie finden keine Person, die bereit ist, jeden Tag in aller Herrgottsfrühe das Wetter zu präsentieren. Was tun Sie also? Ein Sender in der französischsprachigen Schweiz hat dieses Problem gelöst, indem Jade eingestellt wurde; eine lächelnde Mittzwanzigerin, die immer hellwach aussieht, nie einen Fehler macht und nie krank ist. Jade ist nicht echt!

die KI-moderatorin jade
Screenshot YouTube/M Le Média

Wenn die KI-Moderatorin das Wetter vorhersagt.

Seit Anfang des Monats verkündet Jade, ein durch künstliche Intelligenz (KI) zum Leben erweckter Avatar, den Zuschauenden in der Morgensendung des Lausanner Senders M Le Média die guten (oder eher schlechten) Nachrichten über das kommende Wetter.

Die Sprecherin von M Le Média, Sophie Onkelinx, sagte, sie hätten die Tatsache, dass sie künstliche Intelligenz verwenden, nicht öffentlich gemacht. Vor dem Erscheinen eines Artikels in 20 MinutesExterner Link – mehr als zwei Wochen nach Jades erstem Auftritt – habe niemand bemerkt, dass die Moderatorin künstlich ist.

Schauen Sie hier, wie die französischsprachige Jade das Wetter moderiert:

Externer Inhalt

Jade ist beeindruckend echt. Bei genauerem Hinsehen, falls Sie einen Tipp bekommen haben, fällt Ihnen vielleicht auf, dass etwas nicht ganz stimmt: vielleicht ihre Handbewegungen oder ihr leicht starrer Blick? Die Lippenbewegungen zum Ton? Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich es merken würde. Jade ist ein grosser Fortschritt gegenüber den meisten früheren KI-Versuchen mit menschlichen Gesichtern, die für Computer bekanntermassen schwierig nachzuahmen sind. Zum Beispiel erfordert das Sprechen den Einsatz mehrerer Muskeln im gesamten Gesicht, nicht nur im Mund. Echte Menschen sind sehr gut darin, zu erkennen, wenn Gesichter nicht echt sind. Und wenn das Ergebnis nicht stimmt, kann es ziemlich unheimlich wirken.

Philippe Morax, Generaldirektor der Gruppe Millennium Média, erklärte gegenüber 20 Minutes, dass die neue Technologie Teil ihrer Innovationsstrategie sei, um dem Publikum hochwertige Inhalte zu bieten. Er räumte jedoch ein, dass Jade eigentlich aus der Not heraus geboren wurde: Man wollte eine:n menschliche:n Moderator:in engagieren, aber das Einstellungsverfahren verlief ergebnislos.

Was halten Sie von Jade? Wie stehen Sie zu KI im Allgemeinen? Wir haben uns kürzlich mit den Chancen und Herausforderungen – und der fehlenden Regulierung – rund um den Chatbot ChatGPT beschäftigt. Ich habe ihn gebeten, «ein Gedicht über die Schweiz im Stil von Philip Larkin zu schreiben». Lesen Sie die unmittelbare und meiner Meinung nach ziemlich beeindruckende Leistung. (Übrigens wurde dieses Briefing von einem Menschen geschrieben…)

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Demonstration gegen Rassismus
Keystone / Georgios Kefalas

Mehr Fälle von Rassismus, aber weniger Rassismus?

Fast alle Schweizer Medien haben kürzlich über die von Humanrights.ch und der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus veröffentlichten Zahlen berichtet. Letztes Jahr wurden 708 Fälle von Rassismus gemeldet, was eine Zunahme von 78 gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die wichtigsten Formen waren Rassismus gegen POC und Fremdenfeindlichkeit. Die häufigsten Orte, an denen die Fälle auftraten, waren (wenig überraschend) Orte, an denen Menschen viel Zeit verbringen: der Arbeitsplatz und die Schule.

Ein Grund zur Besorgnis? Ja und nein, sagen die Autor:innen des Berichts. Der Bericht macht vor allem deutlich, wie schwierig es ist, etwas so Kompliziertes wie wahrgenommene Diskriminierung zu messen. Da der Bericht auf freiwilligen Aussagen von Opfern oder Beobachtern von Diskriminierung beruht, könnten die angegebenen Zahlen nur die «Spitze des Eisbergs» sein, so die Autor:innen. Wie viele inakzeptable Äusserungen bleiben jeden Tag unbemerkt?

Der stetige Anstieg der Fallzahlen bedeutet demnach nicht, dass die Schweiz rassistischer wird: Es ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass die Anlaufstellen sichtbarer werden und die Menschen eher bereit sind, sich zu melden – insbesondere in den Schulen. Da sich die Schülerinnen und Schüler immer mehr mit dem Thema auseinandersetzen, haben aber auch die Lehrkräfte und das Personal manchmal Mühe, die vielen Fälle zu bearbeiten.

Credit Suisse Logo
© Keystone / Michael Buholzer

Quartalszahlen: Vertrauen und Geld haben die Bank gewechselt.

Es mag gerade drunter und drüber gehen im Bankensektor, doch die Quartalszahlen wurden wie gewohnt publiziert. Den Auftakt machte gestern die Credit Suisse. Der Bank sind im ersten Quartal 61 Milliarden Franken abgezogen worden, vermutlich und wenig erstaunlich hauptsächlich im März.

Was eine Bank traurig macht, freut eine andere: Die Zürcher Kantonalbank hat im vergangenen Jahr erstmals die Gewinnmilliarde geknackt. Im letzten Quartal 2022 sind der CS ganze 110 Milliarden Franken abgeflossen.

Heute war die UBS an der Reihe mit den Quartalszahlen. Die neue Megabank vermeldet für das erste Quartal einen Gewinn von 1 Milliarde Franken – halb so viel wie im gleichen Quartal im Vorjahr.

Dafür sind 28 Milliarden Dollar neues Kund:innengeld dazugekommen, sieben Milliarden davon in den letzten zehn Tagen des Monat März. Die UBS ist also trotz CS-Übernahme weiterhin hoch im Kurs, wenn es um die sichere Aufbewahrung von Vermögen geht.

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Katy Romy

Wie kann nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse ein weiteres Debakel im Schweizer Bankensektor verhindert werden?

Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist das Thema unserer nächsten Let’s Talk Debatte. Teilen Sie uns Ihre Meinung mit!

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