Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Eine Messerattacke versetzt seit Dienstagnachmittag die friedliche Schweiz in Aufruhr. Die Bevölkerung steht umso mehr unter Schock, als es sich bei den Opfern um fünfjährige Kinder handelt und das Motiv des Täters noch unbekannt ist.
Die Schweizer Behörden sind besorgt über die Krise im Nahen Osten, besonders über die Eskalation der Gewalt im Libanon, und rufen zur Einstellung der Kriegshandlungen auf.
Herzliche Grüsse aus Bern
Ein 23-jähriger chinesischer Staatsbürger hat am Dienstagnachmittag in Zürich-Nord auf offener Strasse Kinder einer Kindertagesstätte mit einem Messer angegriffen. Drei Knaben wurden verletzt, einer davon schwer.
Der junge Mann stürzte sich vor seinem Wohnhaus am ruhigen Berninaplatz auf eine Gruppe von Kindern, die auf dem Weg vom Kindergarten zur nahe gelegenen Kita waren. Deren Betreuerin reagierte sofort und konnte den Angreifer mit Hilfe eines Passanten überwältigen.
Sie hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Der mutmassliche Täter, ein Student der Universität Zürich, leistete bei der Festnahme keinen Widerstand. Die verletzten Knaben wurden ins Spital gebracht. Sie sind ausser Lebensgefahr, wie SRF News berichtet.
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, um unter anderem sicherzustellen, dass der Täter alleine handelte. Fachleute des Forensischen Instituts Zürich und des Instituts für Rechtsmedizin wurden zur Spurensicherung beigezogen. Zum Motiv des mutmasslichen Täters machten die Behörden keine Angaben. Laut Tages-Anzeiger sollte bei den Ermittlungen aber berücksichtigt werden, dass es in China in den letzten Jahren vermehrt zu Messerattacken auf Schüler gekommen ist.
Nach den israelischen Luftangriffen der letzten Tage im Libanon ruft die Schweiz zu Dialog und Deeskalation auf. Bisher sind keine Schweizer Bürgerinnen und Bürger zu Schaden gekommen.
Die Schweiz zeigt sich «tief besorgt» über die Situation im Libanon. Das Völkerrecht, einschliesslich des humanitären Völkerrechts, müsse respektiert werden, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Die israelische Armee fliegt seit Tagen Bomben- und Bodenangriffe gegen die islamistische Hisbollah-Bewegung im Libanon.
Von den 1200 Schweizer Staatsangehörigen, die bei der Schweizer Botschaft im Libanon gemeldet sind, wurden keine Verletzten gemeldet. Zudem haben sich rund 90 Personen über die App «Travel Admin» für einen Aufenthalt in der Region angemeldet. Die Schweizerinnen und Schweizer werden gebeten, das Land selbständig zu verlassen.
Die Schweiz, die soeben ihren zweiten Vorsitz im UNO-Sicherheitsrat übernommen hat, berief für heute eine Dringlichkeitssitzung ein. Botschafterin Pascale Baeriswyl sagte, sie verfolge die Situation sehr aufmerksam.
Die israelische Botschafterin in der Schweiz sagte am Dienstag in der RTS-Tagesschau, ihr Land wolle «keinen grossen regionalen Krieg, aber wir konzentrieren uns auf die Eliminierung von Militanten und Terroristen, die eine direkte Bedrohung darstellen». Die Angriffe aus dem Südlibanon auf Israel seien von der Hamas und dem Iran in Auftrag gegeben und unterstützt worden.
- Mehr über die Reaktion der SchweizExterner Link lesen Sie bei Nau.ch.
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Trotz der starken Schneefälle im vergangenen Winter haben die Gletscher in diesem Jahr deutlich an Volumen verloren. Dies zeigt die Bilanz 2024 des Schweizer Gletschermessnetzes Glamos.
Die dicke Schneedecke auf den Schweizer Gletschern am Ende des Winters 2023/24 konnte die Auswirkungen der hohen Sommertemperaturen nicht kompensieren. Die Gletscher verloren 2,5% ihres Volumens, was 1,2 Kilometern Eis entspricht, die nicht mehr zurückkehren werden.
«Im heutigen Klima sind die Sommer einfach zu heiss für die Gletscher, selbst wenn sie von einem schneereichen Winter profitiert haben», bedauert Matthias Huss, Professor für Glaziologie an der ETH Zürich und Leiter von Glamos.
Zudem gab es im Sommer keinen einzigen Schneefall. Normalerweise können sich in kühleren Perioden einige Zentimeter Schnee auf den Gletschern ansammeln und sie für einige Tage vor dem Abschmelzen schützen. Dieses Phänomen ist zwar noch selten, nimmt aber zu. Der diesjährige Verlust ist geringer als in den beiden Vorjahren, als insgesamt 10% des Schweizer Gletschervolumens verschwunden waren.
- Über den Gletscherschwund berichtete auch SRF NewsExterner Link.
Die Grossbank UBS steht anstelle der eingegangenen Credit Suisse wegen Geldwäscherei vor dem Bundesstrafgericht. Der Prozess ist öffentlich, was selten ist.
Im Juni 2022 wurde die Credit Suisse in erster Instanz der schweren Geldwäscherei schuldig gesprochen, weil sie Gelder des Clans von Evelin Banev aufbewahrt hatte, einem Mitglied der bulgarischen Mafia. Die Grossbank wurde zu einer unbedingten Geldstrafe von 2 Millionen Franken und einer Wiedergutmachungszahlung von 19 Millionen Franken verurteilt.
Da die Credit Suisse seither in der UBS aufgegangen ist, muss die UBS nun die Suppe auslöffeln. Die Bank legte Berufung ein und versuchte, die Einstellung des Verfahrens zu erreichen – mit der Begründung, das Verschwinden der Credit Suisse müsse zur Einstellung des Strafverfahrens führen.
Die Berufungskammer des Bundesstrafgerichts hatte jedoch etwas dagegen. Denn neben dem verwalteten Kapital, dem Personal und den Räumlichkeiten der Credit Suisse sah der Fusionsvertrag zwischen den beiden Instituten auch die Übernahme ihrer «Stellung in allen Gerichts-, Schieds- und Verwaltungsverfahren» vor. Es ist erst das zweite Mal, dass eine Schweizer Bank vor dem Bundesstrafgericht steht. Der UBS drohen eine Busse von bis zu 5 Millionen Franken und Schadenersatzforderungen von 41 Millionen Franken.
- Mehr dazu lesen Sie bei RSIExterner Link (Italienisch).
Die Schweiz im Bild
Das Referendumskomitee gegen den Autobahnausbau hat heute seine Kampagne für die Abstimmung vom 24. November lanciert.
Bundesrat und Parlament haben sechs Autobahnausbauprojekte für fast 5 Milliarden Franken genehmigt.
Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) und die Organisation «active-trafiC» führen die Kampagne an und kritisieren die «Riesen-Autobahnen». Unterstützt von den Grünen, der Sozialdemokratischen Partei und den Grünliberalen sowie rund 50 weiteren Organisationen und Verbänden sind sie der Meinung, dass die geplanten Ausbauten überdimensioniert sind, auf einer veralteten Verkehrspolitik basieren und die Kosten zu hoch sind.
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