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eine Frau

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Die Nachrichtenlage in der Schweiz war an diesem Freitag nicht sehr dicht. Umso einfacher war es, herauszufinden, was die Medien hierzulande am meisten interessierte: Es waren – wieder einmal – die schwierigen Verhandlungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. Wie man sieht, wirken die neusten Nachrichten aus Brüssel in Bern wie eine kalte Dusche.

Darüber hinaus haben wir zwei Themen ausgewählt, die ein breites Publikum interessieren dürften: Brotpreise und Schlafqualität.

Und zum Schluss noch ein Wort zu den Neuigkeiten des derzeit bekanntesten Schweizer Gesangstalents.

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre!

Zwei Frauen
Keystone Pool / Michael Buholzer

Die Personenfreizügigkeit war lange Zeit der grösste Knackpunkt in den Verhandlungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. Und das wird wohl auch so bleiben. Laut einem Bericht der EU-Kommission an die 27 EU-Staaten will Brüssel nicht vom Prinzip der Personenfreizügigkeit abweichen.

Bern fordert, die Personenfreizügigkeit mit der EU im Fall einer starken Zuwanderung oder einer Wirtschafts- oder Branchenkrise einschränken zu können. Die Schweizer Regierung hält diese so genannte «Schutzklausel» für unerlässlich, da sonst das zwischen der Schweiz und der EU ausgehandelte Paket der bilateralen Abkommen in einer Volksabstimmung mit hoher Wahrscheinlichkeit abgelehnt würde.

Der freie Personenverkehr ist eines der Grundprinzipien der Europäischen Union. Eine einseitige Anwendung der Schutzklausel durch die Schweiz wäre daher «ein Schritt zu weit», heisst es in dem Bericht, welcher der Tageszeitung Blick vorliegt. Und als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kürzlich anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Cern in Genf weilte, wiederholte sie gegenüber Bundespräsidentin Viola Amherd, dass eine Schutzklausel «nicht akzeptabel» sei.

Sind die Verhandlungen damit definitiv blockiert? Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist zuversichtlich, dass die Verhandlungen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden können. «Wir befinden uns auf den letzten zehn Metern der Verhandlungen», sagte Kommunikationschef Nicolas Bideau in den Nachrichten des französischsprachigen Schweizer Fernsehens RTS. «Es gibt Dossiers, bei denen wir uns noch nicht gefunden haben. Die Einwanderung ist ein zentrales Thema.»

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ein Mensch in einem Schlaflabor
Keystone / Gaetan Bally

Die Schweizerinnen und Schweizer schlafen nicht wirklich gut. Im Jahr 2022, dem letzten vom Bundesamt für Statistik erfassten Jahr, litt ein Drittel der Bevölkerung an Schlafstörungen. Das Phänomen nimmt sogar zu: In den letzten 25 Jahren hat die Zahl der Schlafstörungen um 5 Prozentpunkte zugenommen.

Die Statistik zeigt, dass besonders Frauen stärker betroffen sind. 37% der Frauen gaben an, Schlafprobleme zu haben, während es bei den Männern nur 29% waren. Wenig überraschend zeigt die Statistik auch, dass Schlafprobleme mit dem Alter tendenziell zunehmen.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) unterscheidet zwischen durchschnittlichen und krankhaften Schlafstörungen. Gemäss der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung litten im Jahr 2022 26% der Befragten an durchschnittlichen und 7% an pathologischen Schlafstörungen. Am stärksten zugenommen haben in den letzten 25 Jahren die krankhaften Schlafstörungen. Von dieser Zunahme sind vor allem junge Menschen zwischen 15 und 39 Jahren und Frauen betroffen.

Schlafstörungen sind keine Bagatelle. Sie stellen ein grosses Problem für die öffentliche Gesundheit dar und haben erhebliche Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit. Sie beeinträchtigen speziell das Energieniveau und die wahrgenommene Lebensqualität, wie das BFS erklärt. So liegt das Burnout-Risiko bei einer Person mit krankhaften Schlafstörungen bei 41,2%, bei einer Person mit mittelschweren Schlafstörungen bei 28,9% während es bei einer Person ohne Schlafstörungen bei lediglich 17,5% beträgt.

eine Bäckerin
Keystone / Gaetan Bally

Die Preise für Brot und Mehl werden in den Schweizer Supermärkten demnächst in die Höhe schnellen. Der Grossverteiler Coop hat die Preise seiner Produkte bereits angepasst. Die prozentualen Preiserhöhungen bei Coop liegen zwischen 4,1 und 9,1%. Hauptkonkurrentin Migros rechnet noch.

Ein grosser Teil des Preisanstiegs ist auf die Witterungsverhältnisse im Frühling und Sommer zurückzuführen. Die Niederschlagmenge lag deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre, die Sonnenscheindauer deutlich darunter. Die Folge: Die Erntemenge von Schweizer Brotweizen und Brotgerste liegt rund ein Drittel unter dem Vorjahr.

«In der vorindustriellen Zeit hätte eine solche Ernte wohl zu einer Hungersnot in unserem Land geführt«, sagt Lorenz Hirt, Direktor des Dachverbands Schweizerischer Müller. Heute wirkt sich die Situation glücklicherweise nur auf die Preise aus. Ein Preisanstieg, der sich auch durch andere Faktoren wie steigende Energiepreise oder höhere Löhne erklären lässt.

Die traditionellen Bäckereien sind den gleichen Zwängen wie die Grossverteiler ausgesetzt, aber Preiserhöhungen sind hier heikler. Bäckermeister Manfred Hasler führt den «Ueli der Beck» in Schönbühl-Urtenen (Kanton Bern). Auf Anfrage von Blick bestätigt er die heikle Situation, in der sich seine Branche derzeit befindet. Die Grenze sei erreicht und die Bäckereien-Confiserien könnten die Preiserhöhungen nicht mehr an ihre Kundschaft weitergeben. «Sonst laufen wir Gefahr, einen Teil unserer Kundschaft zu verlieren.»

ein nonbinärer Mensch spricht in ein Mikrofon
Keystone / Til Buergy

Nemo meldet sich mit einem neuen Song zurück. Das Berner Gesangstalent
veröffentlicht am Freitag seinen ersten unveröffentlichten Song seit seinem Sieg beim letzten Eurovision Song Contest.

Sein neues Lied heisst «Eurostar». Es handelt sich um eine 100%ige Pop-Single mit Eurodance-Beat, aber ohne Rap. Im Musikvideo zu dem Lied treten mehrere bekannte Künstlerinnen und Künstler des letzten Eurovision Song Contest auf. Das Video ist eine wahre Ansammlung von Talenten und ein weiterer Beweis für Nemos Einfluss auf die europäische Musikszene.

Der Titel «Eurostar» bezieht sich auf den Zug unter dem Ärmelkanal, der England mit dem Kontinent verbindet. Es ist kein Zufall, dass der Schweizer Musikstar, der mehrere Jahre in Berlin gelebt hat, nun in der britischen Hauptstadt wohnt. Der Song sei «mein erster Liebesbrief an London», sagte Nemo in einem Interview mit 20 Minuten.

Die Schweiz im Bild

Menschen diskutieren
EPA / Til Bürgy

Der Schauspieler Jude Law (rechts) richtet sich am Donnerstagabend in Zürich bei der Eröffnung des «Zurich Film Festival» (ZFF) an Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (links). Die 20. Ausgabe des ZFF läuft bis am 13. Oktober.

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