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Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Die Bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU sind heute genau 25 Jahre alt. Zu diesem Anlass hat die SRG, zu der auch SWI swissinfo.ch gehört, eine Online-Umfrage durchgeführt. Das schon mal vorweg: Das Verhältnis ist kompliziert.

Für Opfer von Gewalt wird ab November 2025 erstmals eine schweizweite Hotline aktiv. Warum erst in einem Jahr? Um die dafür nötige dreistellige Telefonnummer einzurichten, braucht es eine Verordnungsänderung des Bundesrats.

Schliesslich beschäftigt uns ein Insekt, das der Landwirtschaft grosse Schäden zufügt, und wir schauen uns die Auswirkungen von Humor in Unternehmen etwas genauer an.

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre!

Eine offene PET-Flasche mit am Flaschenhals befestigtem Deckel
Keystone / Gaetan Bally

Die Schweizer Bevölkerung mag sich nicht so recht für die Europäische Union begeistern. Das zeigt eine Online-Umfrage der SRG, an der fast 20’000 Personen mitmachten.

Sie sind 25 Jahre alt, die Bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU, kurz Bilaterale I genannt. Nun zeigt die aktuelle SRG-Umfrage: Eine Mehrheit der Befragten anerkennt zwar die Bedeutung der EU für die Schweizer Wirtschaft. Doch emotional und persönlich dominiere «ein Gefühl von Distanz und Gleichgültigkeit», wie mein Kollege Balz Rigendinger schreibt.

Dieses gespaltene Gefühl rühre vor allem daher, dass die Menschen sich Sorgen um die Souveränität der Schweiz machen würden, zitiert er die Politologin Martina Mousson vom Forschungsinstitut gfs.bern, es hat die Umfrage für die SRG durchgeführt.

Eine Mehrheit der Befragten sieht in der EU ein Bürokratie-Monster, bei dem die Schweiz nicht viel mitzureden habe. Als Beispiel dafür mögen die PET-Flaschen mit neu befestigtem Deckel dienen. Die Bilateralen Abkommen allerdings kommen bei den Befragten besser weg: Eine Mehrheit ist der Meinung, diese würden der Schweizer Wirtschaft nützen.

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Eine Frau, die aus der Nase blutet
(Symbolbild) Keystone / Christof Schuerpf

Lange hat es gedauert, nun soll erstmals in der Schweiz eine Hotline für Opfer von Gewalt eingerichtet werden. In Betrieb geht sie allerdings erst in einem Jahr.

Die Kurznummern, mit denen man auf die Schnelle Informationen abrufen kann, sind in der ganzen Schweiz bekannt. 111 für Telefonauskünfte, 112 für die Polizei, 143 für Hilfesuchende. Nun soll ab November 2025 eine neue Nummer für Opfer von Gewalt dazukommen. Unter der noch nicht bekannten Nummer will die Opferberatung Zürich schnelle Hilfe rund um die Uhr anbieten.

Und das für die ganze Schweiz, wie es heute in verschiedenen Medien heisst. Mit der Nummer setze der Kanton Zürich eine Vorgabe der Istanbul-Konvention um. Diese schreibt die Einrichtung solcher Beratungsangebote vor.

Die Opferberatungsstelle werde Menschen in Not rasch an spezialisierte Beratungsstellen weitervermitteln und in akuten Notfällen sofort mit einer Krisenintervention reagieren können, heisst es weiter. Da für die Einrichtung einer dreistelligen Nummer eine Verordnungsänderung des Bundesrats nötig ist, wird es bis zur Einführung noch ein Jahr dauern.

Zuckerrübe
Keystone / Laurent Gillieron

Ein kleines Insekt bedroht die Kartoffeln und Zuckerrüben in der Schweiz. Falls sich der Schädling weiter ausbreitet, könnte bis ein Drittel der Ernte ausfallen.

Sie ist nur etwa fünf bis sieben Millimeter klein. Und trotzdem kann die Schilf-Glasflügelzikade ganze Ernten zerstören. So geschehen in Süddeutschland, wo das Insekt gegenwärtig für Ernteausfälle von bis zu 50 Prozent sorgt. Und das Tierchen ist gefrässig: Nach den Zuckerrüben fällt es jetzt auch über die Kartoffeln her.

Dabei ist die Fresserei nicht das eigentliche Problem. Denn nur wenn die Zikade ein bestimmtes Bakterium in sich trägt, kann sie dieses übertragen, während sie sich an den Blättern der Pflanzen gütlich tut. In der Schweiz rechnet man jetzt mit Ernteeinbussen von bis zu 30 Prozent, wie SRF News schreibt.

Doch warum ist das Insekt in der Schweiz erst jetzt so aktiv geworden? Das jeweilige Jahresklima spiele sicher eine Rolle, sagt ein Experte. Eine Möglichkeit, es loszuwerden, wäre, das Land nach der Ernte statt mit Winterweizen zu bepflanzen über den Winter brachliegen zu lassen und danach eine Frühjahreskultur wie Mais anzubauen. Doch weil eine Brache kein Einkommen generiere, sei dies schwierig.

Vier Frauen lachen
Keystone / Anthony Anex

Eine Prise Humor sorgt für eine bessere Stimmung im Büro und reduziert Stress. Das zeigt eine Studie der Universität Luzern.

Ha-ha-haben Sie heute mal so richtig gelacht? Ich bereits am Morgen; meine Mutter versorgt mich täglich mit allerlei Lustigem aufs Handy! Nun zeigt eine Schweizer Studie, dass ein wenig Spass auch bei der Arbeit nicht schaden kann, sondern vielmehr positive Auswirkungen hat.

So helle Humor die Stimmung im Team auf und die Motivation nehme zu. Die Studie richtet sich dabei besonders an Vorgesetzte, die mit etwas Lockerheit die Beziehung zu ihren Angestellten positiv beeinflussen könnten. Das treffe auf soziale und aufwertende Humorstile zu, nicht aber auf aggressiven und abwertenden Humor gegenüber anderen Menschen, so die Studie.

Schliesslich gehe es dabei auch um die Reduzierung von Stress, der zu mentalen und körperlichen Beschwerden führen könne, was sich laut der Studie in häufigeren Fehlern, Absenzen oder Jobwechselabsichten äussern kann. Und dies wiederum könne einen negativen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens haben.

Eine Person zwängt sich durch zwei nackte Menschen
Keystone / Til Buergy

Die Schweiz im Bild

Eine Person zwängt sich an einer Frau und einem Mann vorbei in einer Ausstellung der serbischen Performance- und Konzeptkünstlerin Marina Abramovic in Zürich. Diese Performance ist die Nachstellung einer ihrer berühmtesten Performances namens «Imponderabilia».

Erstmals hatte sie sich 1977 im italienischen Bologna zusammen mit ihrem langjährigen Lebenspartner und Künstler Ulay nackt in einen schmalen Türdurchgang gestellt, worauf sie das Publikum bat, sich hindurchzuzwängen, während das Liebespaar sich unbeweglich anstarrte.

Die Besuchenden der Performance werden dabei vor die Wahl gestellt, wem sie sich zuwenden sollen, da der Zwischenraum zwischen der Frau und dem Mann zu schmal ist, um einfach schulterbreit hindurchzugehen. Oder ob sie ganz einfach eine unbefraut-unbemannte Seitentüre nehmen wollen. Das führt beim Publikum zu angeregten Diskussionen – durchaus im Sinn der Künstlerin.

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