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Plakat für das WEF wird angebracht

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Ab Montag kommen politische Schwergewichte und prominente Vertreter:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft zum 55. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos zusammen. Dass dabei von Schweizer Seite ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit gelegt wird, ist naheliegend. Wir schauen uns an, wie die Bündner Gemeinde während den fünf Tagen zu einer Sicherheitshochburg wird.

Weiter geht es im heutigen Briefing um die Umweltverantwortungsinitiative, um einen prominenten Abgang bei der Schweizerischen Post und um das Zanken um die Bewilligung für eine SAC-Hütte in der Val Mora in Graubünden.

Beste Grüsse aus Bern

Angehörige der Polizei und der Armee posieren neben einem gepanzerten Fahrzeug während einer Pressekonferenz von Polizei und Armee zum Thema Sicherheit vor dem jährlichen Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos
Keystone / Michael Buholzer

Rund 3000 Gäste, darunter 60 Staats- und Regierungschefs werden ab Montag am Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) in Davos erwartet.

Anreisen werden unter anderem der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der chinesische Vize-Premier Ding Xuexiang und der argentinische Präsident Javier Milei. Auch sechs der sieben Mitglieder der Schweizer Landesregierung werden kommende Woche einen Abstecher nach Davos machen. Nicht anreisen wird einzig der SVP-Bundesrat Albert Rösti.

Um die Sicherheit am WEF zu gewährleisten, sind neben Mitglieder von Polizeikorps aller Kantone auch 5000 Armeeangehörige im Assistenzdienst im Einsatz – die Hälfte davon in und um Davos.

Die Tageszeitung 24 heures zeigt in einer interessanten Visualisierung auf, wie Armee und Polizei Davos während dem WEF zur «bestgesicherten Kleinstadt der Welt» machen. So ist der Luftraum um Davos in einem Radius von 46 Kilometern gesperrt, beide Taleinfahrten sind gesichert und müssen durch Checkpoints passiert werden, und mobile Einheiten kontrollieren die Passagiere in den Zügen.

Laut Walter Schlegel, Kommandant der Bündner Kantonspolizei, sind eine Demonstration der Jungpartei der Sozialdemokraten (Juso) und eine Klimakundgebung von den lokalen Behörden bewilligt worden. Sollte es aber erneut zu grösseren Behinderungen des Strassenverkehrs kommen, will die Polizei früher als im Vorjahr eingreifen.

Ein Feld mit verschiedenen Pflanzen und Blumen
Keystone / Gaetan Bally

In gut drei Wochen, am 9. Februar, entscheiden die Schweizer Stimmberechtigen über die Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen.

Diese verlangt, dass die Schweiz die planetaren Grenzen in spätestens zehn Jahren gemessen am Bevölkerungsanteil nicht mehr überschreitet. Konkret heisst das: Wirtschaftliche Tätigkeiten dürfen nur so viele Ressourcen verbrauchen und Schadstoffe freisetzen, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben.

Wie steht die Schweiz aber aktuell da? SRF News hat hierzu einen Überblick zusammengestellt. Der grösste Reduktionsbedarf ist im Bereich des Treibhausgas-Ausstosses zu finden. Um ganze 89% müsste die Schweiz diesen reduzieren, des zeigt eine Studie im Auftrag des Bundes von 2022.

Besser sieht es bei der Bodennutzung aus. Eine Analyse im Auftrag von Greenpeace kommt zum Schluss, dass die Schweiz die planetaren Grenzen im Bereich der Landnutzung derzeit knapp einhalten kann. Anders dagegen beim Wasserverbrauch: Obwohl gemäss Angaben des Bundes der Verbrauch pro Person seit 2000 um etwa 11% zurückgegangen ist, überschreitet die Schweiz laut der Greenpeace-Analyse die planetaren Grenzen beim Wasserverbrauch um das Dreifache.

Roberto Cirillo sthet vor einem Briefkasten
Keystone / Michael Buholzer

Nach sechs Jahren im Amt tritt Post-Chef Roberto Cirillo per Ende März zurück. Bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gefunden ist, wird Finanzchef Alex Glanzmann den Konzern ad interim führen.

2019 trat der studierte Maschinenbauingenieur Cirillo die Leitung des Postkonzerns an. Sein Ziel war es, die Post zu transformieren, die Digitalisierung voranzutreiben und gleichzeitig den Grundauftrag nicht zu vernachlässigen.

Unter seiner Führung hat die Post die Preise für die Briefpost erhöht, erst im letzten Mai hat der Konzern die Schliessung von 170 der fast 800 Filialen schweizweit bekanntgegeben. Letzteres löste vor allem bei den Gewerkschaften heftige Kritik aus.

Erste Stimmen äusserten sich kurz nach Mittag zum Abgang Cirillos. Verwaltungspräsident Christian Levrat etwa bedauert den Entscheid und führt aus, mit Cirillo sei es möglich gewesen, «die Post in die Zukunft zu führen». Bundesrat Albert Rösti dankt Cirillo auf der Plattform X für die Zusammenarbeit. Cirillo habe mit der Strategie «Post von morgen» das «Fundament für eine erfolgreiche Zukunft gelegt».

Eine SAC Hütte auf dem Bern
Hier kann nachts eingekehrt werden: die SAC-CAS-Berghütte «Cabane du Mont Fort». Keystone / Gaetan Bally

Wer gerne mehrere Tage über Pässe stapft oder Skitouren unternimmt, freut sich, die Beine abends in einer der über hundert Hütten des Schweizer Alpen-Clubs SAC hochzulagern.

Im Val Mora, einem der abgelegensten Orte der Schweiz im Unterengadin, wollte der Schweizer Alpen-Club SAC eine neue Oase für die Nacht schaffen und eine bestehende Hütte mit Stall in eine SAC-Hütte umwandeln. Doch daraus wird nun nichts, das Bundesgericht stützt eine Beschwerde gegen den Um- und Neubau.

Die Geschichte um den Bau ist keineswegs neu. Vor 15 Jahren reichte die SAC ein erstes Baugesuch ein. Einwände führten sieben Jahre später zu einer abgespeckten Version: ohne Winterbetrieb, ohne Bike-Unterstand und mit reduzierter Bettenzahl. Doch die Kritik blieb bestehen. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, der WWF und Pro Natura befürchteten, dass eine moderne SAC-Hütte noch mehr Menschen ins Val Mora locken würde, was die unberührte Natur in diesem abgelegenen Tal stören könnte. «Hier leben Steinbock, Birkhuhn, Bartgeier und andere Tiere noch relativ ungestört», sagte Anita Mazzetta vom WWF Graubünden gegenüber dem Tages-Anzeiger. Nun hat das Bundesgericht die Beschwere der Naturschutzverbänden gutgeheissen.

Zwar sei das Tal und der geplante Hüttenstandort abgelegen, doch Wanderungen hin und wieder zurück seien in rund sieben Stunden zu schaffen, urteilten die Bundesrichter. Zumutbar «für motivierte und ausreichend trainierte Berggänger». Lediglich eine bequemere Erreichbarkeit des Tals für potenzielle Zielgruppen sei kein ausreichender Grund, um die Standortgebundenheit des Bauvorhabens zu bejahen.

So bleibt es nun im Val Mora, wie es ist: Kein fliessendes Wasser, keine Elektrizität, kein Handyempfang. Dafür ein abgelegener Ort in der ungestörten Natur.

Besucherinnen in der Austsellung "Glacier Dreams"
Keystone / Ennio Leanza

Die Schweiz im Bild

Eintauchen in die Welt der Gletscher: Ab morgen zeigt das Kunsthaus Zürich «Glacier Dreams» des türkisch-amerikanischen KI-Pioniers Refik Anadol. Für «Glacier Dreams» generierte eine von Anadol programmierte Künstliche Intelligenz aus einer Datenmenge von über 110 Millionen Bildern einen immersiven Raum, der die Schönheit und Fragilität der Gletscher aufzeigt.

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