Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Ist der Beruf der Bäuerin oder des Bauern ein Sprungbrett in den Bundesrat? Diese Frage stellen sich die Schweizer Medien, nachdem Markus Ritter, Landwirt und Nationalrat der Mittepartei, seine Kandidatur für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd offiziell bekanntgegeben hat.
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Während der St. Galler Markus Ritter soeben seine Kandidatur für den Bundesrat offiziell bekanntgegeben hat, lässt die Mittepartei den ehemaligen Bundesrichter Heinz Aemisegger die Kandidatinnen und Kandidaten auf Herz und Nieren prüfen.
Die Mitte sucht Kandidatinnen und Kandidaten, die in jeder Hinsicht eine gute Figur machen. Zum zweiten Mal hat die Partei den ehemaligen Bundesrichter Heinz Aemisegger engagiert, um die Kandidierenden auf mögliche Sicherheitsrisiken für das Land zu prüfen. Wer erpressbar ist, fällt garantiert durch.
Die Interviews werden sich an den Richtlinien des Bundes orientieren. Neben allen persönlichen Daten werden auch ideologische Aspekte abgefragt: religiöse, politische oder weltanschauliche Überzeugungen. Auch Vorstrafen, Schulden, Geschäftsbeziehungen, physische und psychische Krankheiten, ja selbst sexuelle Vorlieben und das Verhältnis zu den eigenen Eltern müssen offengelegt werden.
Markus Ritter, derzeit Präsident des Schweizerischen Bauernverbands, kommt als Erster «auf den Grill». Sollte er am 12. März vom Parlament in den Bundesrat gewählt werden, wäre er das fünfte von sieben Mitgliedern der Landesregierung aus der Landwirtschaft. Dieses Milieu wird heute von den beiden SVP-Politikern Guy Parmelin und Albert Rösti sowie dem Sozialdemokraten Beat Jans vertreten, der eine Bauernlehre absolviert hat. Dessen Parteikollegin Elisabeth Baume-Schneider ist Bauerntochter und Hobbyschafzüchterin.
Wegen der Härte des Berufs glauben manche, dass Kandidatinnen und Kandidaten aus der Landwirtschaft vielleicht eine höhere Belastbarkeit mitbringen. «Es stimmt, dass wir es gewohnt sind, um fünf Uhr morgens aufzustehen und mit der Sonne ins Bett zu gehen«, sagt der Landwirt und SVP-Nationalrat Pierre-André Page. Aktuell, möchte man ergänzen, geht die Sonne früh unter, heute um 17.22.
- Der Artikel im BlickExterner Link.
- Die Bekanntgabe der Kandidatur von Markus Ritter bei SRF NewsExterner Link.
- Der SRF-Artikel über die Anzahl der Bäuerinnen und Bauern im BundesratExterner Link.
Strafverfahren dauern in der Schweiz oft mehrere Jahre – mit der Folge, dass Personen, die auf ihr Urteil warten, in den Genuss von Strafminderungen kommen können.
Die Bundesverfassung schreibt vor, dass die Justiz «innert angemessener Frist» entscheiden muss. Geschieht dies nicht, können die mutmasslichen Täterinnen oder Täter wegen Verletzung des Beschleunigungsgebots eine Strafmilderung erhalten. Manchmal kann das Verfahren auch ganz eingestellt werden.
Für die Betroffenen – Angeklagte oder mutmassliche Opfer – stellen derart lange Verfahren eine enorme Belastung dar. Gemäss einer Recherche der Zeitungen der Tamedia-Gruppe hat die Zahl der hängigen Strafverfahren zwischen 2018 und 2023 um 25% zugenommen. Mehrere kantonale Tätigkeitsberichte warnen vor einer langfristig nicht mehr zu bewältigenden Belastungsdichte.
In einem Versuch, den Trend umzukehren, setzen einige Gerichte ausserordentliche oder Teilzeitrichterinnen und -richter ein, um ihre Kapazitäten zur Bearbeitung der Fälle zu erhöhen. Angesichts des starken Bevölkerungswachstums, der steigenden Zahl von Beschwerden und Berufungen gegen gefällte Entscheide und der zunehmenden Komplexität der Verfahren erscheinen diese Massnahmen unzureichend.
In den Jahren 2020 bis 2025 befasste sich das Bundesgericht über 400-mal mit Fällen, die nicht «innert nützlicher Frist» behandelt worden waren. Regelmässig wurden Strafminderungen gewährt, auch bei Sexualstraftaten. Matthias Mahlmann, Professor am Zürcher Lehrstuhl für Rechtsphilosophie und Rechtstheorie mahnt, die lange Verfahrensdauer könnte das Vertrauen und den Respekt in den Rechtsstaat untergraben.
Deutsch ist in der Westschweiz und in der italienischsprachigen Schweiz keine beliebte Sprache. Es kann aber bei der Arbeitssuche in der Schweiz von Vorteil sein.
Viele Schweizer Unternehmen sind in mehreren Sprachregionen des Landes tätig. Und sie suchen Personal, das sich in mindestens zwei Landessprachen ausdrücken kann. In der Schweiz werden in mehr als einem Drittel der Stellenanzeigen zwei oder mehr Sprachen verlangt.
Die Rekrutierung von zweisprachigen deutsch-französischen Arbeitskräften ist jedoch nicht einfach. Deshalb versuchen die Zeitarbeitsfirmen, einen Vorrat an verfügbaren Profilen anzulegen, sobald ihnen jemand mit diesen Qualifikationen über den Weg läuft. «Multinationale Konzerne und Unternehmen, die in mehreren Regionen der Schweiz tätig sind, haben eine starke Nachfrage, ebenso Sektoren wie Banken, Finanzen und Tourismus», sagt Sébastien Katz, Regionalleiter beim Personalvermittler Adecco.
Mehrsprachigkeit kann sich auch auf den Lohn auswirken. An der Universität Genf hat François Grin den Wert der Mehrsprachigkeit auf dem Arbeitsmarkt untersucht. «Wer bei der Arbeit Deutsch spricht, verdient tendenziell mehr», sagt er. Da das Niveau der Deutschkenntnisse in der Westschweiz jedoch unter dem liegt, was die Unternehmen suchen, wird Deutsch sprechen zu einem echten Trumpf.
- Der Artikel von RTS InfoExterner Link (Franz.).
Wärmerückgewinnung wird zu einem wichtigen Thema, um saubere und lokale Energie zu erzeugen. In der Schweiz verbreitet sich diese Praxis.
In der Nähe von Genf wird die Wärme zurückgewonnen, die von den Tausenden von Servern der Infomaniak-Gruppe erzeugt wird, um ein Fernwärmenetz zu speisen. Boris Siegenthaler, strategischer Leiter und Gründer von Infomaniak, sagt: «Die von den Rechenzentren erzeugte Wärme geht viel zu oft an die Atmosphäre verloren. Wir wollen sie nutzen.» Er hofft, dass der Ansatz seiner Firma auch andere Unternehmen inspiriert.
Auch der kürzlich im Tessin eingeweihte Supercomputer Alps nutzt das Kühlwasser seiner Server, um die Stadt Lugano mit Warmwasser zu versorgen. Wasser ist in der Schweiz allgegenwärtig und stellt eine enorme Energieressource dar. Es hat zudem den Vorteil, dass es sowohl Wärme als auch Kälte erzeugen kann.
Laut Stéphane Genoud, einem Experten, der in den 2000er-Jahren am Aufbau eines Netzes beteiligt war, werden Anlagen, die auch Kälte liefern, mit der Klimaerwärmung an Bedeutung gewinnen, speziell zur Kühlung von Hitzeinseln. Solche Netze sind vor allem in Städten anzutreffen, da sie in dicht besiedelten Gebieten sinnvoller sind.
Die Geschichte solcher Anlagen reicht jedoch weit zurück. Bereits in der Zwischenkriegszeit wurden solche in den Städten Lausanne und La Chaux-de-Fonds installiert. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage und der Energiekrisen wird ihr Nutzen immer deutlicher, denn sie nutzen zu 100% lokale Energie, die keinen strategischen Unwägbarkeiten unterliegt.
- Der Artikel von Le TempsExterner Link (Franz., Paywall).
- Unser Artikel über die Umweltkosten des Supercomputers Alps.
Die Schweiz im Bild
«Gryff» heisst der Folkloretag der drei allegorischen Figuren, die zu Ehren der drei Kleinbasler Zünfte aufmarschieren: der «Gryff» der Zunft zum Greifen, der «Wild Maa» der Zunft zum Hären (Hären ist ein altes Wort für das Netz der Vogelfänger) und der «Leu» der Zunft zum Rebhaus. Dieser Tag wird jedes Jahr unter die Schirmherrschaft einer der Zünfte gestellt. 2025 ist das Jahr des Wilden Manns (hier im Bild am 27. Januar).
Die drei Figuren zogen gestern durch Kleinbasel auf der Nordseite des Rheins. Begleitet wurden sie von drei Trommlern, drei Fahnenträgern und vier «Uelis». Letztere sammelten Geld für Bedürftige. Bei jedem Halt führten der Löwe, der Wilde und der Greif ihren traditionellen Tanz auf.
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