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Tessinerin nach Anschlag in Marrakesch im Spital verstorben

(Keystone-SDA) Acht Tage nach dem Bombenattentat auf ein Touristen-Café in Marrakesch in Marokko ist ein weiteres Schweizer Opfer gestorben. Eine 25-jährige Tessinerin aus Cadenazzo, die in einem Zürcher Spital behandelt wurde, ist am Freitag ihren Verletzungen erlegen.

Dies bestätigte Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey am Freitag an einer Medienkonferenz zur Eröffnung des Zentrums für Menschenrechte in Bern. Sie sprach den Angehörigen der verstorbenen Tessinerin ihr Beileid aus. Die zweite schwer verletzte Tessinerin sei in kritischem Zustand, sagte Calmy-Rey weiter.

Die Nachricht vom Tod der jungen Frau fiel zeitlich zusammen mit der Beerdigung des beim Attentat vom Donnerstag vergangener Woche getöteten 25-jährigen Schweizers. Die beiden sollen ein Paar gewesen sein. Noch einen Tag zuvor war in einer Lokalzeitung im Namen der Frau eine dem Freund gewidmete Todesanzeige erschienen.

Für die Trauergemeinde kam die während der Zeremonie von einem marokkanischen Diplomaten überbrachte Nachricht überraschend.

Damit starben bei dem Anschlag in Marrakesch insgesamt 17 Personen. Unter den Toten befinden sich zwei Schweizer, ein Portugiese aus dem Tessin, acht Franzosen, drei Marokkaner, ein Kanadier, ein Brite und ein Niederländer.

Grosse Anteilnahme bei Beerdigung des Schweizers

Zu der Beerdigung am Freitag in Bellinzona waren, wie schon am Tag zuvor bei der Bestattung des Portugiesen, über 1000 Menschen gekommen. Den Trauerzug eröffnete die Tessiner Guggenband, in der die vier Marokko-Reisenden früher mitgespielt hatten.

Der Kanton war bei der Beerdigung am Freitag durch die Staatsräte Laura Sadis, Manuele Bertoli und Norman Gobbi vertreten. Begleitet wurden sie von einem marokkanischen Diplomaten. Wenige Stunden nach der Beerdigung sprach der Staatsrat in einem Communiqué offiziell sein Beileid zum Tod der Frau aus Cadenazzo aus.

Die drei Schweizer und der aus dem Tessin stammende Portugiese waren am Ostersonntag gemeinsam nach Marokko in die Ferien geflogen. Am Donnerstag darauf ereignete sich der tödliche Bombenanschlag auf das Restaurant in Marrakesch.

Die beiden Tessinerinnen hatten schwer verletzt überlebt und waren am Tag nach dem Attentat in ein Zürcher Spital geflogen worden. Eine der beiden ist nun im Spital verstorben.

In Marrakesch sind inzwischen drei Tatverdächtige festgenommen worden. Die drei Marokkaner seien beeinflusst von der Ideologie des Terrornetzwerks Al-Kaida, erklärte der marokkanische Innenminister Taieb Cherkaoui am Freitag.

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