Von Langeweile bis Aufruhr: Diese 8 Schweizer Themen bewegen die Welt
In dieser Serie erhalten Sie einen Überblick über die aktuellen Schweizer Debatten, die teilweise bis weit über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit bekamen.
Wir bei SWI swissinfo.ch berichten in zehn Sprachen über die Schweiz. Damit erreichen wir weltweit nicht nur knapp zwei Millionen Social-Media-Nutzende, sondern unzählige Userinnen und User internationaler Medien und Blogs. Dadurch befinden wir uns nahe am Puls der meisten Schweizer Themen, die die Welt bewegen.
Aus einer Vielzahl von Erwähnungen und Verlinkungen im Oktober haben wir Naheliegendes und Überraschendes zusammengetragen und präsentieren es in dieser kuratierten Presseschau.
1. Wie langweilig ist die Schweiz?
Alles ist relativ. Das wissen wir spätestens seit EinsteinExterner Link. Dass sich Menschen anderswo nach Ruhe ‹wie in der Schweiz› sehnen, lässt uns aktuell die Augen reiben. Dabei vergessen wir gerne, dass zur Zeit zwar die Wogen hoch gehen (siehe 2.), unser gesellschaftliches Leben jedoch grösstenteils immer noch sehr gesittet abläuft.
Die Diskussion dazu entbrannte in Argentinien. Eine Radio-Journalistin fragte die dortige Sicherheitsministerin, ob man auswandern müsse, um furchtlos leben zu können. Ministerin Frederic antwortete: «Nein. Na gut, vielleicht in die Schweiz, mag sein. In der Schweiz ist es sicher viel ruhiger, das bestimmt.» Dann lachte sie und fügte an: «Aber auch langweiliger.»
Diese Aussage löste diverse Diskussionen aus, die wir in unserer Berichterstattung zusammenfassen.
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Ist die Schweiz zu langweilig?
Ausgehend von unserem russischsprachigen Artikel landete die Thematik letztendlich auf einer kasachischen Fact-Check-Webseite. Deren Fazit: «Wir lächeln: Es scheint wirklich nicht viel los zu sein in diesem Land» – was sie jedoch nicht davon abhielt, im Oktober über ein anderes Schweizer Thema zu berichten (siehe 4.).
👉FactCheckExterner Link (Russisch, Kasachstan)
2. Tausende protestieren
Im Prinzip passt es ja zusammen, dass zum Einen im Ausland darüber diskutiert wird, wie langweilig die Schweiz ist, und zum anderen die Proteste gegen die Corona-Massnahmen der Schweizer Landesregierung eine internationale Medienresonanz erhalten. Von der klischierten, respektive effektiven Ruhe ausgehend, scheint es überraschend zu sein, dass an gewissen Abenden wegen Protesten das Bundeshaus in Bern abgeriegelt werden musste.
Ausgehend von unserer Berichterstattung verbanden die vornehmlich chinesischsprachigen Medien die Proteste mit der anstehenden Abstimmung zum Covid-Gesetz.
👉hkcdExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉NewtalkExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉UDNExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉tw.news!yahooExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉CNAExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉ChineseNewsExterner Link (Englisch)
👉Felipe VieiraExterner Link (Portugiesisch)
3. Abstimmung zum Covid-Gesetz
Wie in der Berichterstattung zu den Protesten gegen die Corona-Massnahmen angedeutet, schlägt die anstehende Abstimmung zum Covid-19-Gesetz international hohe Wellen.
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Das Covid-Zertifikat kommt an die Urne
Die oft identischen Meldungen in den türkisch- und chinesischsprachigen Medien weisen relativ nüchtern auf die Hintergründe hin, die zu diesem Referendum führten. Dabei streichen sie vor allem die Einmaligkeit heraus, dass innerhalb von sechs Monaten zwei mal gegen dasselbe Gesetz ein Referendum zustande kam.
👉Ajans HaberExterner Link (Türkisch)
👉Kurdistan24Externer Link (Türkisch)
👉mynetExterner Link (Türkisch)
👉HaberTurkExterner Link (Türkisch)
👉PostaExterner Link (Türkisch)
👉Sputnik TürkiyeExterner Link (Türkisch)
👉TRT HaberExterner Link (Türkisch)
👉Haber7Externer Link (Türkisch)
👉T24Externer Link (Türkisch)
👉CRI TürkExterner Link (Türkisch)
👉TimeTurkExterner Link (Türkisch)
👉Independent TürkceExterner Link (Türkisch)
👉AAExterner Link (Türkisch)
👉AksamExterner Link (Türkisch)
👉NTVExterner Link (Türkisch)
👉SonDakikaExterner Link (Türkisch)
👉StarExterner Link (Türkisch)
👉HaberlerExterner Link (Türkisch)
👉UDNExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉CNAExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉tw.news!yahooExterner Link (Chinesisch, traditionell)
👉NowNewsExterner Link (Chinesisch, traditionell)
4. Das Universum ist nicht langweilig
An der Universität Zürich nimmt im nächsten Jahr ein neues Institut seinen Betrieb auf. Dies nahmen wir zum Anlass, die Verantwortlichen dieses Zentrums für den Ursprung und die Verbreitung von Leben zu ihren Einschätzungen und Absichten zu befragen.
Neben unserer Berichterstattung zu Corona und zur Sterbehilfe, zählte die englischsprachige Version des Interviews zu denjenigen Artikeln im Oktober, die insgesamt die längste Aufenthaltsdauer aufwies.
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«Es gibt Leben anderswo im Universum»
Neben sehr vielen Visits via Suchmaschine auf das englischsprachige Interview, wurde die russischsprachige Version unseres Artikels erneut von derselben kasachischen Fact-Check-Webseite aufgegriffen, wie derjenige zur langweiligen Schweiz.
👉FactCheckExterner Link (Russisch, Kasachstan)
5. Millionen gewaschen
Den Artikel zu kolumbianischen Narco-Millionen, die mutmasslich in der Schweiz gewaschen wurden, publizierten wir bereits Mitte August.
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Der Schweizer, der kolumbianische Narco-Millionen wusch
Im Oktober verlinkten ihn spanischsprachige Webseiten, die sich selber als «alternative Medien» bezeichnen, unter dem Titel «Die Pandora Papers der Schweiz».
👉RebelionExterner Link (Spanisch)
👉Otro Mundo Es PosibleExterner Link (Spanisch)
👉Entorno InteligenteExterner Link (Spanisch)
👉BolPressExterner Link (Spanisch)
6. Heikle Entwicklungshilfe, Teil 1
Anfang Oktober veröffentlichten wir unter dem Titel «Entwicklungshilfe dekolonialisieren» eine Artikel-Reihe. Einer der fünf Beiträge befasst sich mit der Problematik, dass Entwicklungshilfe lokale Akteur:innen und Initiativen konkurrenziert.
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Westliche Entwicklungshilfe konkurriert lokale Akteur:innen
Die Serie stiess vor allem auf Social Media auf eine grosse Resonanz und wurde teils auch in Fachkreisen diskutiert. Besonders freute uns, dass die englischsprachige Version des oben verlinkten Artikels von einer Ugandischen Newsseite übernommen wurde.
👉The IndependentExterner Link (Englisch, Uganda)
7. Heikle Entwicklungshilfe, Teil 2
Wie oben bereits erwähnt, veröffentlichten wir im Oktober unter dem Titel «Entwicklungshilfe dekolonialisieren» eine Artikel-Reihe. Ein anderer der fünf Beiträge befasst sich mit der Problematik, dass jährlich hunderte Milliarden Dollar von Schwellenländern in Reiche Länder fliessen, unter anderem in die Schweiz.
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Paradox der Kapitalflüsse: Finanzieren Schwellenländer die reichen?
Diesen Artikel haben zwei Webseiten in ihre News aufgenommen, die uns regelmässig verlinken. Sie befassen sich im weitesten Sinne mit Geldwäsche, Finanzkriminalität und anderen Handelsrisiken und -verstössen.
👉Ray Todd BlogExterner Link (Englisch)
👉KYC360Externer Link (Englisch)
8. Verstoss gegen das Recht auf Privatsphäre
Künftig dürfen die Schweizer Behörden die Mobiltelefone von Asylsuchenden kontrollieren, um die Identität der Antragstellenden festzustellen. Diese Methode wird bereits in anderen Ländern angewendet, ist aber höchst umstritten. Deutschland als Pionierland könnte bald gezwungen sein, dieses Vorgehen wieder einzustellen.
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Asylsuchende in der Schweiz: Grünes Licht für umstrittene Handyauswertung
Die arabischsprachige Version dieses Artikels wurde von einer der weitreich-stärksten Medienseiten Syriens übernommen.
👉AksAlserExterner Link (Arabisch)
Monitoring Presseschau
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