Dem Universum auf der Spur
Das CERN rüstet sich für den Bau des weltweit grössten Instruments zur Lüftung der Geheimnisse des Universums.
Bundespräsident Pascal Couchepin hat in Genf eine unterirdische Kaverne eingeweiht, wo künftig eine Experimentier-Anlage namens Atlas untergebracht werden soll.
Die neue Atlas-Anlage des CERN (Europäisches Labor für Teilchenphysik) ist 44 Meter lang und 22 Meter hoch und soll der Wissenschaft neue Erkenntnisse in den Aufbau von Materie ermöglichen.
Herzstück der Experimentier-Anlage wird der riesige Teilchen-Beschleuniger Large Hadron Collider (LHC). Er soll im Jahr 2007 in Betrieb genommen werden.
Neue Dimensionen
Im LHC werden Protone auf einer Umlaufbahn von 27 Kilometern mit bisher unerreichter Beschleunigungskraft zur Kollision gebracht. Die so entstandenen Materien-Bruchstücke werden im Atlas-Detektor aufgezeichnet.
Tausende von Forschern auf der ganzen Welt werden dann damit beschäftigt sein, den gewaltigen Datenstrom zu analysieren und nach bestimmten Merkmalen zu durchforsten.
Mit veranschlagten Kosten von gegen drei Milliarden Franken wird der Large Hadron Collider der teuerste Beschleuniger sein, der jemals gebaut wurde.
Laut CERN-Experten versprechen sich die Teilchen-Physiker wesentliche Erkenntnisse vom Large Hadron Collider. Ganz oben auf der Prioritäten-Liste steht immer noch die seit zwei Jahrzehnten erfolglose Suche nach dem ominösen so genannten «Higgs»-Feld. Diesem sehr schweren Feld fällt die Rolle zu, andere Teilchen mit einer Masse auszustatten.
Couchepins Geschenk
Bei seinem Besuch am Mittwoch machte Bundespräsident Couchepin dem CERN zum 50-jährigen Geburtstag ein Geschenk: den Expo.02-Pavillon «Palais de l’Equilibre», der als Besucher-Zentrum dienen soll.
Für die Instandstellung und die Anpassung an die neue Nutzung sprach die Eigentümerin des Pavillons – der Bund – dem CERN zusätzlich einen Investitions-Beitrag von vier Mio. Franken zu.
swissinfo und Agenturen
Das CERN – Europas führendes Zentrum der Elementarteilchen-Physik – wurde 1954 gegründet.
Es gibt zur Zeit 20 CERN-Mitgliedstaaten.
Über 7000 Forscher Welt benutzen die Anlagen von CERN.
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