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Mehr Scheidungen, weniger Heiraten

Frisch verheiratet: Franco Knie und Claudia Uez. Keystone

2004 hat die Zahl der Scheidungen in der Schweiz markant zugenommen. Die Geburten ebenfalls. Die Todesfälle und Eheschliessungen waren rückläufig.

Zu diesem Schluss kommen die offiziellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik.

Die Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung für das Jahr 2004 diagnostiziert auch eine gesteigerte Lebenserwartung um ein halbes Jahr.

In absoluten Zahlen wurden im Jahr 2004 73’082 Kinder lebend geboren. Das sind 1200 oder 1,7% mehr als im Vorjahr. Trotz minimer Steigerung ist die Zahl der Geburten aber seit 2001 weitgehend stabil. In der ersten Hälfte der Neunzigerjahre wurden jährlich rund 85’000 Kinder lebend geboren.

Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau stieg von 1,39 (2003) auf 1,42 (2004). Ausländerinnen bringen im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 1,89 Kinder zur Welt, Schweizerinnen 1,26. 1970 kamen schweizweit im Schnitt 2,04 Kinder auf jede Frau.

2004 betrug der Anteil der nicht ehelichen Geburten an sämtlichen Lebendgeburten 13,3%, während er 2003 noch bei 12,4% gelegen hatte. Seit Beginn der Neunzigerjahre (1992: 6,2%) ist diese Ziffer ununterbrochen im Steigen begriffen, 1970 lag sie bei 3,8 %.

Erstgeburten und Erstheiraten immer später

Heirat und Geburt des ersten Kindes verschieben sich immer mehr in spätere Lebensphasen. Frauen waren 2004 bei der Erstheirat im Durchschnitt 28,6 Jahre alt (2003: 28,4 Jahre), die Männer 30,8 Jahre, gegenüber 30,6 Jahre im Jahr 2003.

Ihr erstes Kind bekamen Frauen im Alter von 29,3 Jahren (2003: 29,1 Jahre). 1970 lag dieses Alter bei 25 Jahren.

2004 heirateten 39’460 Paare, 2003 waren es 40’056 gewesen (-1,5%). Seit 1992 nehmen die standesamtlichen Trauungen ab. Etwa je ein Fünftel der Frauen und Männer heirateten 2004 mindestens zum zweiten Mal.

Markante Zunahme der Scheidungen

Im Jahr 2004 wurden in der Schweiz 17’949 Ehen rechtskräftig geschieden. Damit stieg die Zahl der Ehescheidungen gegenüber dem Vorjahr erneut um 1100 Fälle bzw. 6,8%. Anfang Neunzigerjahre lag die jährliche Scheidungszahl zwischen 13’000 und 15’000, 1999 hatten sie mit 21’000 eine einsame Spitze erreicht.

Unter der Annahme einer zukünftig konstanten Scheidungsrate auf dem Niveau des Jahres 2004 würden ungefähr 44 % aller Ehen wieder geschieden, schätzt das BFS.

Kein heisser Sommer – weniger Todesfälle

Mit 60’180 Todesfällen gab es 2004 einen Rückgang um rund 2900 bzw. 4,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Hauptursache für den Rückgang der Todesfälle dürfte das Ausbleiben einer Hitzewelle wie diejenige des Sommers 2003 gewesen sein: Im Vergleich zu 2003 war die Anzahl Todesfälle im Juli und August 2004 um 10,1% (- 1000 Personen) niedriger. Seit 1990 liegt die Zahl der jährlichen Todesfälle bei 60- bis 64’000.

Die Lebenserwartung hat für beide Geschlechter um etwa je ein halbes Jahr zugenommen. 2004 liegt sie bei Männern bei 78,6 Jahren und bei Frauen bei 83,7 Jahren. Der Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern verringert sich stetig.

Ein 65-jähriger Mann kann noch mit einer weiteren Lebenserwartung von im Durchschnitt 18,1 Jahren rechnen – gegenüber 17,5 Jahren im Jahr 2003. Für eine gleichaltrige Frau ergeben sich noch 21,5 weitere Lebensjahre, gegenüber zuvor 21,0 Jahre.

swissinfo und Agenturen

Die Bevölkerung hat 2004 in der Schweiz zugenommen.

73’100 Geburten stehen 60’200 Todesfälle gegenüber.

Die statistische Lebenserwartung ist um 6 Monate gestiegen.

Sie beträgt 78,6 Jahre für die Männer und 83,7 Jahre für die Frauen.

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