Schnee und Kälteeinbruch in der Schweiz
Am Pfingstwochenende ist der Winter in die Schweiz zurückgekehrt. Mehrere Tourismusorte in den Bergen waren vom Unterland abgeschnitten. Pässe blieben geschlossen.
Ein Felssturz verschüttete die Bahnverbindung nach dem Walliser Ferienort Zermatt.
In der Nacht auf Pfingstmontag ist es auch im Mittelland empfindlich kühl geworden.
Fast in der ganzen Schweiz setzte intensiver Regen ein, und die Temperaturen gingen markant zurück, wie es bei MeteoSchweiz auf Anfrage hiess.
Die Schneefallgrenze fiel im Westen auf 1300 Meter über Meer, teilweise sogar bis auf 800 Meter. Die Temperaturen sanken auf fünf bis acht Grad.
Weniger dramatisch fiel der Kälteeinbruch in der Ostschweiz aus, wo es kaum regnete.
Bahnstrecken gesperrt
Nach den heftigen Schneefällen vom Pfingstmontag hat sich die Lage am Dienstag auf dem Schweizer Strassen- und Schienennetz entspannt. Der Ferienort Grindelwald im Berner Oberland ist seit dem frühen Morgen wieder per Bahn erreichbar.
Seit Betriebsbeginn verkehrten zwischen Interlaken Ost und Grindelwald wieder Züge, sagte eine Sprecherin der Jungfraubahnen am Dienstagmorgen. Das ganze Netz der Jungfraubahnen verfüge wieder über Strom.
Gesperrt war am frühen Morgen die Bahnstrecke von Zweilütschinen nach Lauterbrunnen. Dort müssen die Passagiere auf Busse umsteigen.
Im Lauf des Vormittags soll der Bahnbetrieb wieder aufgenommen werden, wie die Sprecherin sagte. Noch den ganzen Dienstag ausser Betrieb ist die Bahn auf die Schynige Platte.
Warten auf dem Jungfraujoch
Viel Geduld brauchten am Montag über 400 Touristinnen und Touristen, die am Vormittag aufs Jungfraujoch gereist waren. Nachdem der Bahnbetrieb wegen der heftigen Schneefälle eingestellt wurde, mussten sie während mehrerer Stunden auf dem Joch ausharren.
Nach Angaben der Sprecherin der Jungfraubahnen wurden sie vor Ort verpflegt und betreut. Am Abend konnten sie per Bahn nach Lauterbrunnen und von dort per Bus nach Interlaken gefahren werden.
Um 22 Uhr war die Aktion abgeschlossen. Einige Touristen verbrachten die Nacht in Interlaken, andere setzten unmittelbar danach ihre Reise fort.
Nach dem Wintereinbruch an Pfingsten waren am Dienstagmorgen mehrere Alpenpässe gesperrt, darunter Gotthard, San Bernardino, Flüela, Grimsel, Nufenen, Oberalp und Susten.
Weitere Passstrassen waren am Morgen noch mit Schnee bedeckt, wie der Schweizer Verkehrsinformations-Dienst Viasuisse mitteilte.
swissinfo und Agenturen
In der Deutschschweiz, Nord- und Mittelbünden, Westschweiz und Wallis bleibt es am Dienstag laut MeteoSchweiz bedeckt und regnerisch. Am Nachmittag allmählich nachlassend. Die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen 1100 und 1400 Metern. Am Nachmittag wird es rund 10 Grad. In den Bergen wehen mässige Nordwestwinde.
Auf der Alpensüdseite ist es teilweise sonnig, im Engadin bewölkt und etwas Niederschlag. Die Höchsttemperaturen betragen um 20 Grad. Der Nordwind bläst bis in die Niederungen.
Am Mittwoch wird in der ganzen Schweiz teilweise sonniges und weitgehend trockenes Wetter erwartet, bei 16 Grad. Im Norden ist es von Donnerstag bis Samstag wechselnd bis stark bewölkt, und es gibt immer wieder Regen. Im Süden bleibt es bis Samstag teilweise sonnig bei einzelnen Schauern.
Im bündnerischen Calancatal ist es in der Nacht auf Dienstag zu einem Felssturz gekommen. Etwa ein Drittel der lockeren Felsmasse von bis zu 300’000 Kubikmetern stürzte auf das Gelände des Steinbruchs von Arvigo. Verletzt wurde niemand.
Die Talstrasse, die aus Sicherheitsgründen gesperrt ist, wurde nicht getroffen. Rund 400 Personen waren am Dienstag von der Umwelt abgeschnitten, weil die Strasse vorläufig nicht geöffnet werden kann.
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